Weltmeister von 1974: Bernd Hölzenbein im Alter von 78 Jahren gestorben
EILMELDUNG
Weltmeister von 1974: Bernd Hölzenbein im Alter von 78 Jahren gestorben

Gesundheit in Remscheid Grippewelle lässt noch auf sich warten

Remscheid · Sowohl Corona als auch Influenza sind zwei ernstzunehmende Atemwegserkrankungen. In beiden Fällen gelten Schutzimpfungen als Mittel der Wahl. Daher sollte man bereits jetzt Vorsorge treffen, raten Mediziner. 

 Apotheker Denkler bietet Grippeschutz-Impfungen an.

Apotheker Denkler bietet Grippeschutz-Impfungen an.

Foto: Jürgen Moll

In Zeiten von Mundschutz, Händewaschen und Abstandhalten hatte es nicht nur Covid-19 schwer, auch Grippeviren konnten sich nicht so ausbreiten wie gewollt. Nun aber, nach zwei Jahren Pandemie, haben die Viren wieder mehr oder weniger freie Bahn und schlagen ordentlich zu – so zumindest wird es für diesen Winter von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) prognostiziert. Und das kommt nicht von ungefähr: Auf der Südhalbkugel hatte es im Mai/ Juni (das sind die Wintermonate dort) mehr als doppelt so viele registrierte Influenzanachweise gegeben, Australien verzeichnet die schlimmste Grippewelle seit 2017. „Natürlich kann man nicht einfach Daten aus Australien eins zu eins zu uns übertragen, aber es zeigt zumindest eine Tendenz“,erklärt Apotheker Henning Denkler, weist aber in dem Zusammenhang auch darauf hin, dass Europa nun von den bereits vorhandenen angepassten Impfstoffen profitiert.

Dr. Gabriela Marek vom Gesundheitsamt spürt derzeit noch nichts von einer nahenden Grippewelle, bislang seien insgesamt nur 17 Fälle gemeldet und aktuell seien die Zahlen sogar wieder leicht rückläufig. Nichtsdestotrotz würde die angebotene Grippeschutzimpfung für städtische Mitarbeiter gut angenommen werden. Bürger müssten sich bei ihren Hausärzten oder in speziell dafür zugelassenen Apotheken impfen lassen.

Henning Denkler erlebt in seiner Regenbogen-Apotheke zurzeit so gut wie keine Nachfrage nach einer Influenzaschutzimpfung. „Bislang hat es aber gerade mal drei Nachfragen von Kunden gegeben. Ich vermute mal, dass es auch an dem bislang ungewöhnlich warmen und schönen Herbstwetter lag. Da hat man die Grippegefahr einfach nicht so auf dem Schirm.“

Auch das Sana-Klinikum bestätigt: Die richtige Grippewelle scheint Remscheid noch nicht erreicht zu haben, teilt in diesem Zusammenhang mit, dass aktuell keine an Grippe erkrankten Patienten intensivmedizinisch behandelt werden müssten „Wir rechnen aber in diesem Jahr mit einer stärkeren Influenzawelle als im vergangenen Jahr, prüfen die Situation tagesaktuell und steuern bei mögliche Engpässen entsprechend nach, damit wir die Versorgung unserer Patienten als gesichtert sehen können“, erklärt der ärztliche Direktor der Klinik, Professor Dr. med. Ulrich Sliwka.

Grundsätzlich gilt: Menschen über 60 und chronisch kranke Personen sowie Schwangere ab dem zweiten Trimester und Pflegepersonal sollten sich laut Empfehlung der Ständigen Impfkomission gegen Grippe impfen lassen, auch im Hinblick darauf, eine zeitgleiche Erkrankung mit Corona unbedingt zu vermeiden. „Das Risiko für schwere Verläufe bei geschwächten Personen, die zeitgleich an beiden Viruserkrankungen leiden, ist deutlich erhöht“, weiß Dr. Sliwka, betont aber auch, dass es bislang einen solchen Fall zur Behandlung im Klinikum noch nicht gegeben hat.

 Grippeschutzimpfungen werden für bestimmte Personengruppen dringend empfohlen. 

Grippeschutzimpfungen werden für bestimmte Personengruppen dringend empfohlen. 

Foto: dpa-tmn/Martin Schutt
 Amtsärztin Dr. Gabriela Marek vom Gesundheitsamt.

Amtsärztin Dr. Gabriela Marek vom Gesundheitsamt.

Foto: Röser, Henning

Ihren Höhepunkt erreicht eine Grippewelle in der Regel Ende eines Jahres beziehungsweise im Januar/ Februar  – eine Schutzimpfung ist deshalb in den kommenden Tage und Wochen umso wichtiger, sagen die Experten - zumal der volle Schutz auch erst nach zwei Wochen gewährleistet ist. Obwohl es seitens der Impfkommission keine Bedenken gibt, sich an einem Tag gegen Corona und Influenza impfen zu lassen – dann allerdings in unterschiedliche Gliedmaße - empfehlen Dr. Marek und auch Apotheker Denkler einen Anstand zwischen beiden Impfungen von rund 14 Tagen. „Be einer zeitgleichen Impfung wird das Immunsystem unnötig stark belastet“, erklärt der Apotheker. „Dennoch wird die Zukunft so aussehen, dass es bald immer mehr Kombi-Impftstoffe geben wird, ähnlich wie es bei Kinderimpfungen ja mittlerweile schon Standard ist.“ In den USA wird akuell ein solches Kombi-Vakzin von Pfizer und Biontech getestet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort