Jugendprojekt in Remscheid Früher Filmdreh am Bahnhofskreisel

Remscheid · Zum Flashmob des Jugendprojektes #5630 am Sonntagmorgen kamen deutlich weniger Teilnehmer als erhofft. Die Stimmung war dennoch gut. Die Organisatoren hoffen auf gute Bilder.

 Auch eine akrobatische Einlage gab es im gesperrten Bahnhofskreisel.

Auch eine akrobatische Einlage gab es im gesperrten Bahnhofskreisel.

Foto: Segovia, Christina

 Für den Dreh eines besonderen Remscheid-Films hatte das Jugendprojekt #5630 gestern zu einem großen Flashmob aufgerufen und den Verkehr um den Willy-Brand-Platz sperren lassen. Die Resonanz am frühen Sonntagmorgen fiel dann aber nur mäßig aus. Die rund 150 Teilnehmer hatten dennoch Spaß. Der Film wird Teil der Multimedia-Show Ende November. Eine große Gruppe von Kindern, Jugendlichen und Junggebliebenen sollte bei Sonnenaufgang losgehen, gemeinsam, gemütlichen Schrittes, vom Bahnhof aus über leere Straßen in Richtung Neuenkamper Brücke.

Vermittelt werden sollte über diese Bilder das Gefühl des Aufbruchs: Jugendliche, die sich aufmachen, um sich und andere zu bewegen. Schließlich ist es auch das, was das Projekt #5630 beabsichtigt. Der ambitionierte Plan der Organisatoren Marcel Haupt und Jochen Peitz: 1000 Menschen, die bei Sonnenaufgang gemeinsam aufbrechen. Die Realität aber machte den Visionären dann einen ordentlichen Strich durch die Rechnung: Nicht nur, weil weitaus weniger Leute kamen als erhofft, auf einen klassischen Sonnenaufgang musste auch verzichtet werden. Der Himmel war bedeckt.

Um 6 Uhr morgens trudelten bereits die ersten Teilnehmer am Hauptbahnhof ein, viele junge Erwachsene, einige Kinder mit ihren Eltern und Vertreter der Stadt. Das Team aus Organisatoren und Helfern, Ordnungsamt, Feuerwehr und Johannitern hatte sich vorab ausgetauscht, die Zufahrten zum Willy-Brandt-Platz gesperrt und Straßen abgesichert. Alles war bereit für dengroßen Moment, der filmisch festgehalten werden sollte. „Noch sind es nicht so viele Leute, aber ob es gut wird oder nicht, werden hinterher die Bilder zeigen“, sagte Cedric Pick, Pressesprecher des Projekts. Tatsächlich kamen noch einige Nachzügler, aber längst nicht so viele, wie erwartet.

Philine (15) und Marie (14) hatte es viel Überwindung gekostet am Sonntag so früh aus dem Bett zu kommen. „Ja, es war sehr schwer heute aufzustehen“, gestand Philine. Doch es war ihr wichtig, dabei zu sein: „Wir beteiligen uns mit unserem Orchester ‚Moments of Music‘ am Projekt und finden es einfach schön, dass eine Jugendgruppe so etwas auf die Beine stellt.“ Marie betonte: „Wir sind alle freiwillig hier und es ist wichtig, das Projekt zu unterstützen und andere damit zu motivieren.“

Daniel Pilz, Jugendratsmitglied und im Projekt als Sprecher der Jugend aktiv, lobte die Anwesenden für ihr Erscheinen. „Ich finde es klasse, dass zu dieser unmenschlichen Zeit so viele gekommen sind.“ #5630 sei mehr als ein Jugendprojekt: „Es ist eine riesige Chance nach außen zu zeigen, was wir alles zu bieten haben, und nach innen uns untereinander besser zu vernetzen.“

Kurz vor 7 Uhr wurde es hell und die Gruppe brach auf, von der Bismarckstraße über den Kreisel bis zur Neuenkamper Brücke, zurück auf den Hauptbahnhofsvorplatz und über den Nord-Steg, wo spontan noch eine La-Ola-Welle zustande kam. Mitorganisator Marcel Haupt hatte sich mit einem Kran in luftige Höhen fahren lassen, um von oben das Spektakel zu filmen. Auf dem ADAC-Haus stand ein weiteres Kamerateam, von der Straße aus filmten ebenfalls einige mit. Anwohner lugten neugierig aus den Fenstern und zückten das Handy. Kurz vor 8 Uhr war alles vorbei: „Es war lustig“, urteilte Tina Schmidt, die wegen ihrer Kinder mitgelaufen war. „Schade, dass es nicht mehr waren. Ich hatte eigentlich mit mehr Leuten gerechnet. Aber schön war es trotzdem.“

 Unter anderem über den Nordsteg führte der Weg der  Fußgruppe.

Unter anderem über den Nordsteg führte der Weg der Fußgruppe.

Foto: Segovia, Christina

Cedric Pick zeigte sich am Ende zufrieden: „Klar, hätten es mehr sein können. Aber ich denke – ohne die Aufnahmen gesehen zu haben – dass wir tolle Bilder im Kasten haben.“ Eine Wiederholung der Aktion werde es nicht geben, dafür sei die Planung, Sperrung und die gesamte Logistik zu aufwendig gewesen. Aber es sei der Auftakt einer neuen Bewegung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort