Terassen in Remscheid sind fertig Außengastronomie bereichert die City

Remscheid · Ab sofort weht ein Hauch von Biergartenfeeling durch die Alte Bismarckstraße. Fünf neue Gastronomieterrassen bieten Platz, um künftig das ein oder andere Kaltgetränk im Freien zu genießen.

 Was lange währt, wird endlich gut: Marvin Schneider (Vorsitzender „MyViertel), Niklas Bergmann (Inhaber Brick House Saxo Bar) und Tino Calculli freuen sich auf viele „Freiluftgäste“.

Was lange währt, wird endlich gut: Marvin Schneider (Vorsitzender „MyViertel), Niklas Bergmann (Inhaber Brick House Saxo Bar) und Tino Calculli freuen sich auf viele „Freiluftgäste“.

Foto: Jürgen Moll

Gastwirt Tino Calculli spannt den Sonnenschirm auf und platziert noch schnell ein paar Flaschen Wasser und Cola auf den acht kleinen Tischen, die er auf der neuen Holzterrasse vor seiner Kneipe „Bei Tino“ zwischen Markt und Kirche aufgestellt hat – dann kann die Biergartensaison bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen endlich ganz offiziell eröffnet werden.

„Ich freue mich riesig, dass wir mit der Eröffnung der neuen Terrassen hier an der Alten Bismarckstraße die Revitalisierung der Innenstadt ein Stück weiter vorangebracht haben“, ruft Oberbürgermeister Burkhard Mast Weisz gegen die Zwölf-Uhr-Kirchenglocken an.“Auch ich habe hier im Viertel schon das ein oder andere Mineralwässerchen trinken können.“

Insgesamt fünf neue Gastronomieterrassen zwischen Alter Bismarckstraße und Markt sollen künftig mehr Menschen ins Viertel locken, es beleben, die Aufenthaltsqualität verbessern. Ein Stück Innenstadt mit Gastromeile. „Seit 2019 sind die Terrassen geplant, dann kam Corona und immer wieder mussten wir auch an den Plänen etwas ändern. Aber jetzt stehen sie da und ich bin total begeistert“, schwärmt auch Remscheids Baudezernent Peter Heinze: „Es ist ein tolles Zeichen nach Corona, ich wünsche wirklich allen eine erfolgreiche Umsetzung.“

Rund 13 Millionen Euro investiert Remscheid bis 2025 in die Reaktivierung der Innenstadt, mit dem Ziel, deren Attraktivität zu erhöhen. Dazu gehört der Umbau des Friedrich-Ebert-Platzes genauso wie die neuen Sitzbänke auf der Alleestraße und eben die Maßnahmen in der Alten Bismarckstraße. „Wir sind noch nicht fertig, es werden noch Fahrradständer folge sowie Laternen angebracht und Mülleimer ausgetauscht“, sagt Heinze.

Marvin Schneider hat an diesem Mittag besonderen Grund zu strahlen. Als Vorsitzender des Vereins „MyViertel“ freut er sich besonders über die gelungene Umsetzung des Terrassenkonzepts. „Das ist ein gewaltiger Schritt innerhalb unserer Quartiersentwicklung, aber wir sind natürlich noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen.“

Rund 500.000 Euro hat das Terrassenprojekt gekostet, Fundamente mussten gesetzt werden, die Konstruktionen aus Stahl und Holz professionell erbaut werden. Einen Großteil der Summe trägt auch hier das Land Nordrhein-Westfalen.

„Maßnahmen wie diese, die den Bürgern sichtbar machen, wo ihre Steuergelder bleiben, haben einen besonderen Stellenwert“, erklärt Bezirksbürgermeister Otto Mähler, der im Übrigen mit einem Augenzwinkern vorschlägt, alle dem Projekt eher kritisch gegenüber stehenden Nachbarn vielleicht doch mal zu einem Dämmerschoppen einzuladen.

Ob das nötig sein wird, kann Marvin Schneider noch nicht abschätzen. „Ich kann nur sagen, dass sich ein Großteil der Menschen hier einfach freut, dass sich etwas bewegt und das Viertel an Attraktivität gewinnt und sich weiterentwickelt.“

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz zückt zum Abschluss der Feierreden schließlich die goldene Schere – symbolisch werden die Absperrbänder an den fünf Terrassen durchgeschnitten, dann dürfen die ersten Gäste an den Tischen Platz nehmen.

„Bislang waren wir ja eher so eine Art Winterkneipe“, kommentiert Gastwirt Tino Calculli das Geschehen, „aber ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung.“ Dass er nun mehr Personal braucht, ist ihm klar. Welches zu finden war aber für ihn kein Problem, im Gegensatz zu vielen anderen Gastronomen. „Meine Tochter ist jetzt volljährig, die ist jetzt mit dabei. Auch mein Vater hilft mit. Wir sind so ein richtiges Familienunternehmen. Dann haben wir noch eine studentische Aushilfe – wir sind gut aufgestellt.“

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