Ordnungsdienst in Remscheid Freundlicher Hinweis zur Sauberkeit

Remscheid · Betreiber von Imbissbuden und Schnellrestaurants sind verpflichtet, in ihrem Umfeld den Dreck zu beseitigen. Das ist am Markt an der unteren Alleestraße ein Problem. Dort fehlt es an Mülleimern. Der Ordnungsdienst klärt auf.

 Matthias Liese (r.) informiert Abdurrahman Adanur (l.) über die Pflichten zur Sauberkeit vor seinem Imbiss am Markt auf der unteren Alleestraße.

Matthias Liese (r.) informiert Abdurrahman Adanur (l.) über die Pflichten zur Sauberkeit vor seinem Imbiss am Markt auf der unteren Alleestraße.

Foto: Christian Peiseler

Der Anblick in der City ist immer gleich. Am Montagmorgen quellen die Papierkörbe am Markt an der unteren Alleestraße über. Plastikflaschen, Pommes-Schalen, Papiertücher bedecken den Boden zwischen den Bushaltestellen. Erst wenn die Mitarbeiter der Straßenreinigung eintreffen, bekommt dieser Bereich wieder einen manierlichen Anblick.

Abdurrahman Altun arbeitet in einem türkischen Imbiss am Markt. „Am Samstagabend sammelt sich der Dreck auf der Straße“, sagt er. Und sein Kollege Abdurrahman Adanur bestätigt, dass vor allem Jugendliche alles irgendwo hinschmeißen. „Normal“, sagt er. Der Markt an der unteren Alleestraße zählt zu den Problemzonen, was die Sauberkeit in Remscheid betrifft.

Matthias Liese, Mitarbeiter des Außendienstes beim Kommunalen Ordnungsdienst, stattete gestern den Imbissbuden und Gewerbetreibenden zusammen mit seinen Kolleg*innen Manolya Yemelek und Oliver Sommavilla einen Besuch ab. Ihre dunklen Uniformen mit der Aufschrift „Ordnungsamt“ auf dem Hemd verleihen den Dreien eine gewisse Autorität. Sie kommen an diesem Vormittag als Aufklärer, nicht als strenger Arm des Gesetzes. „Unser Ziel ist, die Leute über ihre Pflichten zu informieren“, sagt Ordnungsdezernentin Barbara Reul-Nocke.

Mit freundlicher Bestimmtheit erklärt Liese den Ladeninhabern, dass es ihre Aufgabe sei, vor ihrer Türe einen eigenen Behälter aufzustellen, damit die Kunden dort ihren Müll einwerfen können. Außerdem sind sie angehalten, im Umkreis von 50 Metern ihres Geschäfts für Sauberkeit zu sorgen. Die städtischen Mülleimer an den Bushaltestellen und an den Stangen entlang der Allee-Straße seien nicht dafür gedacht, gewerblichen Müll aufzunehmen. „Die Leute sind alle sehr verständnisvoll“, sagt Liese. Er verteilt eine Broschüre auf Deutsch und Türkisch, in der jeder noch mal nachlesen kann, was Liese gesagt hat.

Dietmar Schoon arbeitet bei der Straßenreinigung der Technischen Betriebe Remscheid (TBR). Er kennt alle unsauberen Ecken in der Innenstadt. Er gehörte einige Zeit zu den fünfköpfigen Trupps, die zwei Mal am Tag über die Alleestraße gehen, um die 110 Mülleimer – davon 33 auf der Alleestraße – in der Innenstadt zu leeren und im Umfeld zu kehren. Am Samstagmorgen kommt die letzte Schicht vorm Wochenende. „Die meisten Probleme macht der Markt“, sagt Schoon. Alle anderen Bereiche seien im Rahmen des Üblichen verschmutzt.

Ulrich Dreesen, Leiter der Müllabfuhr und der Straßenreinigung bei den TBR, sieht beim Thema Sauberkeit kein besonderes Problem in Remscheid. „Wir sind keine dreckige Stadt“, sagt Dreesen. Die Menschen immer mal wieder an ihre Pflichten zu erinnern, sei aber sinnvoll, damit der Schlendrian nicht überhand nimmt.

Irfan Kocak vom City-Döner am Ausgang des Allee-Centers hat sein Geschäft erst vor wenigen Tagen wieder geöffnet. Er hat ein paar Tische in die Sonne gestellt. Matthias Liese unterrichtet ihn über seine Pflichten. Eine Minute später stellt Kocak einen Müllbehälter mit einer blauen Tüte auf. „Wir achten hier auf Sauberkeit“, sagt er. Wer möchte schon gerne seinen Espresso zwischen Abfall trinken?

Sein Kollege Abdurrahman Altun von der unteren Alleestraße hatte zum ersten Mal davon gehört, dass er einen Mülleimer aufstellen muss. „Ich wusste nichts davon“, sagte er. Er will allerdings zügig einen besorgen.

Wenn Matthias Liese und seine Kollegen das nächste Mal wiederkommen, könnte es übrigens sein, dass es nicht mehr bei der freundlichen Information bleibt. Bis zu
1000 Euro können wegen Ordnungswidrigkeiten verhängt werden. So weit will es jedoch keiner kommen lassen.

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