Lüttringhausen Lesekultur in der alten Feuerwache?

Lüttringhausen · Für die Stadtteilbibliothek Lüttringhausen wird ein neues Domizil gesucht.

Remscheid: Feuerwache als möglicher Standort für Bibliothek
Foto: dpa

Der Mietvertrag für die Stadtteilbücherei an der Gertenbachstraße in Lüttringhausen ist bis zum Jahr 2021 gültig. Bis dahin soll eine Entscheidung getroffen sein, wie es mit dieser Einrichtung danach weitergehen soll. Wie Baudezernent Peter Heinze auf Anfrage der BM mitteilte, werden innerhalb der Verwaltung verschiedene Optionen geprüft. „Wir schauen uns dabei auch die alte Feuerwache an“, sagt Heinze. Nach dem Umzug der Freiwilligen Feuerwehr in ein neues Haus, steht dieses städtische Gebäude leer. Es gibt weiterhin Überlegungen, die Bücherei in einem Neubau am Schützenplatz unterzubringen.

Diese Lösung wäre vergleichbar mit der Unterbringung der Stadtteilbibliothek in Lennep. Sie residiert in der Altstadt im Erdgeschoss eines Hauses mit verschiedenen Wohneinheiten. Eine Lösung, die auch stark vom Lüttringhausener Heimatbund unterstützt wird. Laut Heinze gebe es aus stadtplanerischer Hinsicht bisher noch keine Prioritäten. Die Verwaltung wolle das Für und Wider abwägen. „Wir müssen auch den finanziellen Aspekt berücksichtigen“, sagt Heinze.

Noch nicht vom Tisch ist damit auch ein Verbleib am bisherigen Standort. Heinze gibt zu bedenken, mit einem Auszug aus dem Zentrum Lüttringhausen schaffe man einen neuen Leerstand im Stadtteil. Das sei für die Gertenbachstraße kein gutes Zeichen. Doch die bisherigen Räume entsprechen nach Auffassung der „Lütteraten“ nicht mehr den Erfordernissen einer Stadtteilbibliothek.

Hinter dem Wunsch nach räumlicher Veränderung steht die Erwartung, die Bücherei barrierefrei zu gestalten. Die bisherigen 230 Quadratmeter an Stellfläche sind nicht nur zu klein, sondern auch ziemlich unbequem. Mehrere Treppenstufen und zwei Etagen trennen die Ebenen voneinander. Damit sind sie für Menschen, die auf einen Rollstuhl oder eine andere Gehhilfe angewiesen sind, nicht nutzbar. Außerdem fehlen Besuchertoiletten und eine kleine Küche, um bei Veranstaltungen auch Getränke anbieten zu können.

Ohne die „Lütteraten“ würde es die Stadtteilbibliothek vermutlich schon länger nicht mehr geben. Ihr Engagement sichert einen verlässlichen Betrieb, so dass die Stadt Personal einsparen kann. Die Bücherfreunde unterstützen nicht nur die Bibliothekarin vor Ort, sie organisieren zugleich auch Vorlesestunden und übernehmen Buchpatenschaften.

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