Energiepreise in Remscheid Stadtwerke verschicken zu hohe Stromrechnungen

Remscheid · Bei der Berechnung der neuen Abschlagszahlungen ab Januar 2023 sind der Stadtwerketochter EWR Fehler unterlaufen. Viele Kunden bekamen zu hohe Rechnungen, räumt das Unternehmen ein.

Ein Drehstromzähler in einem Haushalt.

Ein Drehstromzähler in einem Haushalt.

Foto: dpa/Uli Deck

Rund 17.000 Stromkunden der Stadtwerketochter EWR haben in den vergangenen Tagen Post von ihrem Energieversorger bekommen. Darin werden ihnen die neuen Abschlagszahlungen präsentiert, die sich aus der kürzlich beschlossenen Erhöhung des Strompreises ergeben, die ab Januar in Kraft tritt.

Dabei ist es bei einer größeren Anzahl zu Fehlberechnungen gekommen, wie die EWR am Freitag mitteilten. Kunden, die deutlich höhere Abschlagszahlungen leisten sollten, meldeten sich bei den EWR, und äußerten Zweifel an der Richtigkeit der Zahlen an, berichtete Sprecher Klaus Zehrtner im Gespräch mit unserer Redaktion. Eine Überprüfung der Beschwerden ergab, dass tatsächlich viele Abschläge deutlich zu hoch berechnet worden sind. Fest stehe aber: Nicht alle Rechnungen seien davon betroffen.

Wie es zu diesem Fehler kommen konnte, wird intern noch überprüft, sagte Zehrtner. Üblich sei, dass im Vorfeld einer Benachrichtigung über eine Preisänderung Proberechnungen im Hause durchgeführt werden. Hierbei sei aber kein Fehler aufgefallen.

„Das tut uns unendlich leid“, sagte der EWR-Sprecher angesichts der Verunsicherung, die man bei den Kunden ausgelöst habe. Gerade angesichts der allgemeinen Verunsicherung in der europaweiten Energiekrise sei die Reaktion der Kunden nachvollziehbar.

Weil der Fehler schnell aufgefallen sei, ließen sich die Folgen aber eingrenzen. „Den Kunden entsteht kein Nachteil“, betonte Zehrtner. Weil die neuen Tarife erst ab Januar gelten, raten die EWR nun allen Kunden, erst einmal nichts zu unternehmen und die Daueraufträge nicht anzupassen. So gebe es für sie keine negativen Effekte. Die Stadtwerke wollen die Fehler in ihren Systemen in den nächsten Tagen beseitigen. Danach werde man sich bei den betroffenen Kunden melden und sie „automatisch über die korrekte Abschlagshöhe informieren“. 

In dieser Situation zahlt sich die Regelung aus, dass Kunden laut Gesetz sechs Wochen im Voraus über Veränderungen der Preise informiert werden müssen.

Grundsätzlich sei jedoch mit steigenden Abschlägen zu rechnen, teilen die Stadtwerke weiter mit und nennen ein Beispiel. Für einen Kunden im Tarif „EWR Strom Fix“ mit einem Jahresverbrauch von 3200 Kilowattstunden erhöhe sich der Abschlag im kommenden Jahr um 54 Euro brutto monatlich. Grundsätzlich, so sagte der Pressesprecher des Unternehmens, liegt der Remscheider Energieversorger bei der Dimension der Erhöhungen unter dem Niveau vieler Mitbewerber.

Im Lauf des Jahres waren die EWR-Kunden bereits über Veränderungen beim Gaspreis informiert worden. Hier sei aber alles einwandfrei gelaufen. Auf der Internetseite der EWR heißt es dazu: „Die Abschläge für Gas sind nicht betroffen und somit korrekt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort