OB: „Ärgernis für Remscheid.“ Fachhochschule verlässt die Stadt

Remscheid · Am Standort in der früheren Grundschule in Honsberg wird die Rheinische Fachhochschule Köln (RFH) künftig keinen Präsenzunterricht mehr anbieten.

 Die Rheinische Fachhochschule ist seit 2019 in der früheren Grundschule Honsberg untergebracht.

Die Rheinische Fachhochschule ist seit 2019 in der früheren Grundschule Honsberg untergebracht.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Keine drei Jahre nach dem Start mit berufsbegleitenden Studienangeboten am Honsberg hat die Rheinische Fachhochschule Köln (RFH) angekündigt, am Studienort Remscheid künftig keinen Präsenzunterricht mehr anbieten zu wollen. Auch anderer Standorte sind betroffen. Die Studiengänge, die bereits begonnen wurden, sollen aber planmäßig zu Ende gebracht werden. Das wäre das Wintersemester 2024. Derzeit hat die RFH in Remscheid „40 Studierende in den Studiengängen BWL und Produktionstechnik, beides Bachelor und in Abendform“, sagte Pressesprecherin Beate Czikowsky auf Nachfrage der Redaktion.

Die Fachhochschule reagiert auf Entwicklungen in der Corona-Pandemie. Digitale Elemente würden in der Hochschullandschaft immer wichtiger. Czikowski: „Mit unseren hybriden Angeboten bleiben wir den Regionen aber erhalten. Ein virtuelles Präsenz-Studium an zwei Abenden in der Woche kombiniert mit einem physischen Studium – in der Regel an zwei Samstagen im Monat, zentral fokussiert in Köln ist eine flexibel Studienform, die auch für Remscheid und die Region attraktiv sein könne.“ Die Umstellung schaffe für Berufstätige größere Flexibilität, da in der Woche abends keine Anreisen notwendig seien.

Das sei für Remscheid „die strategisch falsche Entscheidung“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, der den Abschied als „großes Ärgernis“ bezeichnete. Das neue Modell sei „kein adäquater Ersatz“, und mache die Fachhochschule „für Remscheider weniger interessant“.

Man sei der RFH Köln zum Start sehr entgegen gekommen. Die Stadt erhebe nur eine symbolische Miete für die Räume an der Martinstraße, nur die Energiekosten müsse die Hochschule tragen. Es sei allerdings ab 2019 ein schwieriger Start gewesen. „Kurz danach fing Corona an.“ Zwar sollen die laufenden Abschlüsse beendet werden, doch der Mietvertrag mit der RFH läuft bereits in diesem August aus. „Ob sie über 2022 hinaus den Standort nutzen wollen, muss geklärt werden“, sagte der OB.

Beate Czykowski sagte unserer Redaktion, dass man an einer Präsenz in Remscheid festhalten und „mit der Stadt eine Einigung finden“ werde: „Einer anderen Nutzung des Gebäudes werden wir sicher nicht im Wege stehen.“ Über die, so berichtete der OB, wird gerade nachgedacht. „Wir wollen es weiter für Bildungszwecke nutzen. Das Gebäude ist stadtteilprägend.“

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