Bildung in Remscheid Fachhochschule startet erstes Semester

Remscheid · 20 Studenten haben sich in Honsberg eingeschrieben. Stadt finanziert erste Renovierung mit 350.000 Euro.

 Die Rheinische Fachhochschule Köln nimmt den Standort Remscheid am Montag in Betrieb.

Die Rheinische Fachhochschule Köln nimmt den Standort Remscheid am Montag in Betrieb.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die ersten 20 Studenten beginnen am Montag ihr Studium an der Dependance der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) in der ehemaligen Grundschule Honsberg. Sie werden auf ideale Studienbedingungen treffen. Zum einen haben die Handwerker die Renovierungsarbeiten im Erdgeschoss abgeschlossen. Auch die Hälfte des Pavillons im Hinterhof entspricht den Anforderungen für Unterricht an einer Fachhochschule. Die Stadt hat dafür 350.000 Euro investiert.

Der Unterricht und das gemeinsame Lernen wird von einer privaten Atmosphäre getragen sein. Fünf Dozenten auf 20 Studenten, da kennt schnell jeder jeden. Die Anonymität eines überfüllten Hörsaals trifft man am Honsberg nicht an.

Professor Alexander Pollack ist mit den Anmeldezahlen zufrieden. Mehr Studenten ließen sich auch im ersten Anlauf nicht gut betreuen. Die Studierenden kommen aus der ganzen bergischen Region, aus Hückeswagen, Radevormwald, Wermelskirchen, Solingen, Wuppertal und Remscheid. „Nur mit Anmeldungen aus Remscheid könnte sich die Fachhochschule nicht tragen“, sagt Pollack. Insgesamt drei Studiengänge gibt es zunächst am Studienort Remscheid: Produktionstechnik, Betriebswirtschaftslehre und Wirtschafsinformatik. In allen Fächern legt die Fachhochschule Wert auf die Verknüpfung von Theorie und Praxis. „Study & Work“ nennt sich das Programm, bei dem die Studierenden an zwei Tagen in der Woche bereits während des Studiums Erfahrungen im Joballtag machen sollen. Pollack betont, dass der besondere Praxisbezug den Charme des Studiums ausmache. Das sei für die Studierenden und auch die Unternehmen von Vorteil. Remscheider Firmen wie Gedore, Vaillant oder Hazet zählen zu den RFH-Kooperationspartnern. Mit der Fachhochschule will sich Remscheid als Bildungsstandort weiter positionieren. Nach dem Umbau und der Erweiterung des Berufsbildungszentrums ist die Fachhochschule ein weiteres Signal an die Wirtschaft, dass mit guter Bildung dem immer stärker werdenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden soll.

Bei allem Praxisbezug geht es dennoch nicht ohne Theorie. Ohne grundlegende Mathematik-Kenntnisse lässt sich das Studium nicht erfolgreich abschließen. Zunächst wollen die Dozenten schauen, auf welchen Niveau die Einzelnen sind. „Wir wollen helfen und die Angst vor Mathematik nehmen“, sagt Pollack. Die Mathematik-Kenntnisse können sehr unterschiedlich sein, denn bei manchen Studenten, die bereits eine Ausbildung abgeschlossen haben, liegt der Blick ins Mathematikbuch schon eine Weile zurück.

Vollzeitstudium oder berufsbegleitendes Lernen bis zum Bachelor sind an der Fachhochschule möglich. Die Studienzeit beträgt zwischen sechs und acht Semestern. Die Kosten betragen bei einem Vollzeitstudium in allen drei Studiengängen 462 Euro monatlich, bei der berufsbegleitenden Schiene 396 Euro. Viele Unternehmen übernehmen die Zahlung. In den nächsten Semesterferien sollen das erste und zweite Obergeschoss ausgebaut werden. Dann gibt’s auch Platz für mehr Studenten in Remscheid.

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