Kinderschutzbund in Remscheid „Euer Auftrag ist noch lange nicht zu Ende“

Remscheid · Am 4. Juni 1972 wurde der Ortsverein Remscheid des Kinderschutzbundes gegründet – und zwar mit gerade mal elf Mitgliedern mit einem Startkapital von 10.000 DM.

 Karl-Richard Ponsar mit Schulleiterin Judith Flohr von der Gemeinschaftsgrundschule Dörpfeld.

Karl-Richard Ponsar mit Schulleiterin Judith Flohr von der Gemeinschaftsgrundschule Dörpfeld.

Foto: Daniele Funke

Anlässlich der offiziellen 50-Jahr-Feier des Remscheider Kinderschutzbundes im Honsberger Gemeinschaftshaus „Neuer Lindenhof“ vor geladenen Gästen hat sich Oberbürgermeister Burkhard Mast- Weisz im Namen der Verwaltung für das große Engagement des Ortsvereins seit 1972 dankbar gezeigt, den Blick aber vorrangig auf die Zukunft gerichtet und einen klaren gesamtgesellschaftlichen Auftrag formuliert.

„Kinderschutz ist ein Schlüsselrecht und muss zum Grundgesetz werden. Wir alle müssen dafür sorgen, dass wir Jonas, Paul und Tom, das sind meine drei kleinen Enkel, und deren Generation eine Chance auf ein gerechtes Leben ermöglichen in einer stabilen Welt, einem tragfähigen Gesundheitssystem und in einem Klima, in dem sie sich getragen fühlen können.“

Am 4. Juni 1972 wurde der Ortsverein Remscheid des Kinderschutzbundes gegründet – mit gerade mal elf Mitgliedern mit einem Startkapital von 10.000 DM. Heute verfügt der Ortsverein über ein Jahresbudget von 500.000 bis 600.000 Euro. „Wir haben viel erreicht“, lässt der langjährige Vorsitzende Karl-Richard Ponsar die rund 200 Gäste in seiner Ansprache wissen, einer Zeitreise durch die vergangenen Jahre. „Zahlenmäßig haben wir alleine bei der Familienberatung mindestens 4500 Familien betreut, am Krisen- und Jugendtelefon über 40.000 Gespräche geführt. Wir haben unser Angebot ständig erweitert, im Laufe der Jahre kamen erzieherische Hilfen hinzu, Drogenberatungen, das Müttercafé Mama Mia, die Fachstelle Frühe Hilfen, der Offene Ganztag und vieles mehr.“ Dies alles sei aber nur durch die starke Kooperation und Vernetzung mit den großen Wohlfahrtsverbänden und der öffentlichen Jugendhilfe sowie anderen Organisationen möglich gewesen. Und die soll auch weiter fortbestehen.

„Wir haben für die Zukunft noch viel vor: Wir werden mit dem Kinderstärkungsgesetz die Beratung von Kindern ohne Eltern ermöglichen, wir werden uns dafür starkmachen, dass Kinderrecht im Grundgesetz verankert wird und setzen darauf, dass die neue Koalition die Kindergrundsicherung durchsetzt“, betont Ponsar voller Tatendrang, „wir werden nun endlich das Kinderpatenprojekt starten und es wird eine spezielle Trauergruppe für Kinder geben.“ Oder wie es der Oberbürgermeister mit seinen ganz eigenen Worten formuliert: „Euer Auftrag, lieber Karl-Richard, ist noch lange nicht zu Ende.“

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