Digitalisierung EU fördert WLAN-Hotspots in Remscheid

Remscheid · Aktuell ist die Stadt Teil des Freifunk-Netzes. Mit Fördergeldern soll nun ein eigenes Angebot aufgebaut werden.

 Wo dieses Zeichen auftaucht, ist ein WLAN-Netz vorhanden. Nicht überall aber ist der Zugang frei.

Wo dieses Zeichen auftaucht, ist ein WLAN-Netz vorhanden. Nicht überall aber ist der Zugang frei.

Foto: dpa/dpa, hsc dna

Wer im Standesamt darauf wartet, dass sein Termin aufgerufen wird, kann die Zeit dazu nutzen, um auf dem Handy seine E-Mails abzurufen oder sich einen Trailer des neuesten Kinofilms anschauen. Wie viele andere städtische Gebäude verfügt auch das Rathaus seit längerer Zeit über einen freien WLAN-Zugang. Die Qualität ist richtig gut. Im Ratssaal etwa surfen die Politiker mit 50Mbit/s und mehr. Wer ein Tablet besitzt, muss die auf grauem Papier gedruckten Verwaltungs-Vorlagen nicht mehr mit in die Sitzung schleppen, um alle Unterlagen griffbereit zu haben.

Die Stadt nutzt dafür keinen kommerziellen Anbieter, sondern ist Teil des Freifunk-Netzes geworden. Die Idee dahinter: Die Stadtgemeinschaft knüpft mit einer Kette aus WLAN-Routern ein möglichst dichtes Netz, das den freien Zugang ins Internet ermöglicht. Eine Idee, die nicht nur die Stadt (auf Wunsch der Politik) aufgegriffen hat, sondern auch Privatleute, Firmen oder Organisationen. Die Freifunk-Karte im Internet zeigt für Remscheid mit grünen Punkten so genannte Knoten etwa bei der SPD an der Elberfelder Straße an. In der Innenstadt ist das Netz relativ dicht, auch Lennep hat Schwerpunkte.

Wie Jürgen Hockenbrink, Abteilungsleiter für Informationstechnologie bei der Stadt, erklärt, wird in den kommenden 18 Monaten die Stadt auf ein neues System umstellen. Das hat mehrere Gründe. Zum Einen ebbt der Schwung der Freifunk-Idee in Remscheid ab, weil der Verein die treibenden Kräfte in der Region fehlen. Hinzu kommt, dass die Stadt Remscheid sich erfolgreich um Fördergelder aus dem Projekt WIFI for EU der Europäischen Union beworden hat. Ziel des Projektes ist es, an „zentralen Orten des öffentlichen Lebens“ einen freien Zugang zum Internet zu ermöglichen. 18 Monate Zeit habe die Stadt zur Umsetzung, sagt Hockenbrink. Sollten die Freifunker ihr Netz bis dahin einholen, werde man auf jeden Fall eine Überbrückungslösung einrichten, verspricht der Experte. Denn der freie Netzzugang für die Bürger soll nicht abreißen.

Das wird auch die Jugendlichen freuen, die bei guten Wetter gerne auf der Rathaustreppe sitzen und mit ihren Mobiltelefonen auf den Seiten von Facebook oder Instagramm unterwegs sind.

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