Bürgermonitor für Remscheid Kanal-Arbeiten bereiten Sorge
Remscheid · Ein Stahlhändler in Bergisch Born bemängelt fehlende Informationen seitens der Technischen Betriebe. Er fürchtet, dass sein Unternehmen nicht mehr beliefert werden kann.
Reiner Neuhaus, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Wilhelm Jungermann in Bergisch Born, blickt mit Sorge auf eine Baustelle der Technischen Betriebe (TBR), die seit Jahren durch den Stadtteil wandert und bald auch seine Firma im Industriegebiet erreicht haben wird. Die Firma handelt mit Stahl. 2500 Tonnen lagern in den Hallen.
„Für die Kanalarbeiten, will die Stadt die Straße Am Eichholz für längere Zeit einspurig und zur Einbahnstraße machen“, berichtet Neuhaus der Redaktion. Für seine Firma entstehe dadurch ein großes Problem. „Wir werden mit Sattelzügen angeliefert, die brauchen mehr als die halbe Straße, um zu uns zu kommen.“ Die Sattelzüge fahren rückwärts aufs Gelände. Dort werden sie mit einem Kran entladen.
Ihn ärgert, dass die TBR nicht über die anstehenden Arbeiten informiert haben. Durch Baustellenschilder sei er darauf aufmerksam geworden Daraufhin habe er die TBR angeschrieben. Die Antworten findet er teilweise flapsig. Man habe ihm empfohlen, sich mit kleineren Lkw beliefern zu lassen. Das sei aber nicht möglich. Nun hat er um einen Ortstermin gebeten, um den TBR seine Situation zu erklären und eine Lösung zu finden. Tatsächlich habe er auch schon zweimal Mitarbeiter der Technischen Betriebe im Industriegebiet gesehen. „Die haben mit anderen gesprochen, aber nicht mit mir.“ Sein Wunsch: Bessere Abstimmung. „Eine Woche ohne Anlieferung geht noch. Danach muss das aber wieder möglich sein.“
Seit 2015 bereits werde das Entwässerungssystem in Bergisch Born umgestellt, berichtet Jens Clever von den TBR im Gespräch mit der Redaktion. Das Gewerbegebiet sei jetzt „der letzte Schritt“. Die Maßnahme sei wichtig. „Bislang ist der größte Teil des Regenwassers abgepumpt worden in eine Kläranlage, wo es nichts verloren hat. Der Rest ist ins Quellgebiet in einen Bach gelaufen“. Das sei nach allen geltenden Gesetzen nicht mehr statthaft.
„Kanäle brauchen Platz“, sagt Clever. Und der sei im betroffenen Straßenzug knapp. „Auf der anderen Seite der Straße stehen Häuser.“ Dahinter liege ein Naturschutzgebiet. „Ich muss da in die Straße, denn woanders liegen schon Leitungen“, erklärt er die Situation.
Er werde mit dem Geschäftsführer sprechen, „ob es eine Möglichkeit gibt, die Einfahrt ein bisschen breiter zu machen“, kündigt Clever an. Noch sei die Baustelle 100 Meter weg. „Es wird noch vier bis sechs Wochen dauern, bis wir dort sind.“ Es könne nicht sein, „dass Herr Neumann sechs Wochen lang den Laden zumachen muss.“ Aber er könne auch nicht versprechen, dass es ohne Einschränkungen gehen wird. Bei dem Rest der Firmen sei es einfacher, „weil die nicht so große Anlieferungen haben“.