Wirtschaft in Remscheid Ein starker Partner für die Industrie

Remscheid · Beim Richtfest fürs neue Berufsbildungszentrum (BZI) betonten die Redner die herausragende Bedeutung für die Stadt.

 Gut gelaunt beim Richtfest (v.l.): OB Burkhard Mast-Weisz, Michael Hagemann, Dr. Marcus Jankowski, Jan Wilhelm Arntz und MDB Jürgen Hardt.

Gut gelaunt beim Richtfest (v.l.): OB Burkhard Mast-Weisz, Michael Hagemann, Dr. Marcus Jankowski, Jan Wilhelm Arntz und MDB Jürgen Hardt.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Schnapsgläser zerschellten am Freitag beim Richtfest in der neuen Halle des Berufsbildungszentrums der Remscheider Metall- und Elektroindustrie (BZI) an der Wüstenhagener Straße. „Wir stehen auf einem Stück Zukunft des Bergischen Landes“, sagte BZI-Geschäftsführer Michael Hagemann. In dem neuen Gebäude werden die Facharbeiter für die heimische Wirtschaft ausgebildet. „Bildung ist der Bodenschatz unserer Stadt“, betonte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Die Ausbildung von jungen Menschen für die Elektro- und Metallbranche sei daher ein zentrales Thema. Eltern haben die Pflicht, für eine gute Ausbildung ihrer Kinder zu sorgen. Aber auch die jungen Menschen seien in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und sich bei der Ausbildung anzustrengen, sagte der OB.

Auf dem Grundstück an der Wüstenhagener Straße entsteht bis zum Frühjahr 2020 der Neubau mit einer Front von 90 Metern Länge und 5500 Quadratmetern Fläche. Das Projekt mit einem Volumen von 15,6 Millionen Euro war für die Weiterentwicklung des BZI fast unumgänglich. Mit einer Auslastung von 125 Prozent im Jahr 2017 war das BZI als Ausbildungsort für technische Fachkräfte gefragter denn je. Zwischenzeitlich musste in angemieteten Containern unterrichtet werden. Ein Zustand, der nicht länger hingenommen werden sollte. Deshalb haben sich die Gesellschafter, die bergische Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Remscheider Arbeitgeberverband, für eine Erweiterung entschieden.

Aus eigener Kraft konnte das BZI die Investition nicht stemmen. Zwei Schecks in Höhe von gut zehn Millionen Euro hat zu Beginn des vorigen Jahres Thomas Rachel, Staatssekretär im Bildungsministerium, an Michael Hagemann übergeben. Mit diesem Geld finanziert Hagemann den Neubau des Bildungszentrums und weitere Investitionen in moderne Technik in den Lehrwerkstätten.

Die Remscheider wüssten nicht, die Bedeutung des BZI für die Stadt richtig einzuschätzen, sagte Jan Wilhelm Arntz als Vertreter der IHK. „Hier entsteht das modernste Ausbildungszentrum in Deutschland“, betonte Arntz. Auch Marcus Jankowski, Vertreter der Remscheider Arbeitgeber, hob die Bedeutung des BZI für die örtlichen Unternehmen hervor. Remscheids Industrie sei von mittelständischen Firmen geprägt. Aus eigener Kraft seien diese Betriebe aber nicht in der Lage, die Herausforderungen im Bereich der Aus- und Fortbildung zu bestehen. „Wir brauchen das BZI als starken Partner“, sagte Jankowski. Ohne das BZI seien die Zukunftsaufgaben, die durch die Digitalisierung und Industrie 4.0 entstehen, nicht zu meistern. Mit dem neuen BZI könnten nun alle Potenziale der beruflichen Bildung ausgeschöpft werden. Die neue Halle wird mit Maschinen und Technik ausgestattet, die den Anforderungen des digitalen Zeitalters standhalten können. Gleichwohl soll die handwerkliche Ausbildung wie Fräsen und Schleifen nicht vernachlässigt werden.

Der großzügige Neubau will sich künftig als ein Arbeitsplatz präsentieren, der auch wegweisend bei ökologischen Standards sein soll. Die Zeiten, in denen Werkzeugfabriken nur nach Öl, Staub und Schlacke rochen, sollen damit überwunden werden.

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