Musik in Remscheid Ein schwermetallischer Mix

Remscheid · Seit einem Jahr spielen „Voidemolition“ aus Remscheid in der aktuellen Besetzung zusammen. Die fünf jungen Musiker wollen ihre Band gerne auf ein semiprofessionelles Level hieven.

 Richard Hetze (Bass, v.l.), Timo Gerhardt (Gitarre), David Dannenberg (Gesang), Martin Olszowski (Gitarre), Dominik Wietrzykowski (Schlagzeug).

Richard Hetze (Bass, v.l.), Timo Gerhardt (Gitarre), David Dannenberg (Gesang), Martin Olszowski (Gitarre), Dominik Wietrzykowski (Schlagzeug).

Foto: Celina Fehre

Gleich wird es laut. E-Gitarren werden an Verstärker angeschlossen, es erklingt die Basstrommel an einem großen Schlagzeug und ein langhaariger junger Mann mit Mikrofon in der Hand steckt sich zwei Stöpsel in die Ohren. Der Probekeller in einem Industriegebiet nahe Lennep wirkt mit den Sofas und Sesseln auf der einen Seite gemütlich, während das Band-Equipment verrät, dass hier satt gerockt wird.

Und dann geht es los, „Battlefields“ heißt das Stück, das die Remscheider Band „Voidemolition“ spielt. Es ist moderner Heavy Metal, Kenner der Musik können Bands wie „Killswitch Engage“ oder „In Flames“ heraushören. Auch wenn Schlagzeuger Dominik Wietrzykowski nach dieser Kostprobe abwertend meint: „In Flames sind scheiße.“ Seine vier Mitmusiker kommentieren das lapidar: „Dominik ist eben eher im 80er-Jahre-Metal unterwegs.“ Und es ist die Mischung aus alt und neu, die den besonderen Klang dieser jungen Remscheider Band ausmacht.

Gegründet wurden „Voidemolition“ – das Wort ist ein Neologismus aus den englischen Begriffen Void und Demolition, also: Leere und Zerstörung – im Sommer 2015. „Von dieser Ursprungsbesetzung sind nur noch Dominik und ich übrig“, sagt Sänger David Dannenberg. Wie wohl die meisten Rockbands haben auch die Remscheider zu Beginn hauptsächlich Songs anderer Bands nachgespielt – wie anders könnte man seinen eigenen Sound finden? „Wir hatten auch einige Mitglieder in dieser Anfangszeit. Seit etwa einem Jahr sind wir aber konstant in der heutigen Besetzung unterwegs“, sagt der 24-jährige Sänger. Komplettiert wird die Band durch die beiden Gitarristen Timo Gerhardt und Martin Olszowski und Richard Hetze am Bass.

Das Quintett hat verschiedene Einflüsse, die von 80er-Jahre-Metal über Thrash und Modern Metal bis hin zu melodiösem Heavy Metal reichen. „Jeder in der Band bringt seine Vorlieben ins Songwriting ein, dann wird einmal rumgerührt und heraus kommt unser eigenes Ding“, sagt Gitarrist Gerhardt, der selbst großer Fan von Harmonien und klarem Gesang ist. Ebenso wie Dannenberg, was den 24-Jährigen indes nicht davon abhält, auch kräftig ins Mikro zu brüllen. „Wir versuchen eben viele Variationen und unterschiedliche Ebenen in unsere Musik zu bringen. Deswegen haben wir uns irgendwann auf die Stil-Bezeichnung Individual Metal geeinigt“, sagt der Sänger, und alle lachen. Wieder ernst fügt der 24-Jährige an: „Das Wichtigste daran ist aber, dass es uns selbst gefällt.“ Im wirklichen Leben sind die fünf Musiker Studenten oder in der Ausbildung. Die Band möchten sie jedoch mittelfristig auf ein zumindest semiprofessionelles Level hieven. „Ob am Ende tatsächlich bei allen der Berufswunsch Musiker steht, sei mal dahingestellt. Aber spätestens seit unserer EP, die wir im Vorjahr veröffentlicht haben, möchten wir eine Stufe weitergehen“, sagt Dannenberg. Damit das klappt, müssen sie möglichst viel live auftreten. „Gigs aufzutun ist nicht ganz so einfach, bisweilen dauert es doch einige Zeit bis zum nächsten“, sagt der Sänger, der sich hauptsächlich darum kümmert. „Manchmal geht es aber auch ganz von alleine – wie etwa beim bislang letzten Auftritt in Köln“, ergänzt der 24-Jährige. „Wir haben schon in Köln, Bergisch Gladbach, Wuppertal oder Siegburg gespielt“, sagt Bassist Hetze, während der zweite Gitarrist Olszowski ergänzt: „Wir möchten uns gerne im Ruhrgebiet etablieren.“

Der 22-jährige Bassist bringt das Ziel auf den Punkt: „Wir wollen überregional bekannt sein.“ Zumindest einen ersten Fußabdruck wird es im kommenden Jahr in Süddeutschland geben. „Wir haben einen Auftritt in Stuttgart gebucht“, sagt Dannenberg. Es mögen kleine Schritte sein, aber vielleicht führen sie tatsächlich dazu, dass der Name „Voidemolition“ einmal auch weit über Remscheid hinaus bekannt ist. Das Zeug dazu haben die Musiker allemal – und wünschen würde man es der sympathischen Band sowieso. Und dann dürfte es richtig laut werden.

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