Kultur in Remscheid Ein Konzert mit besonderer Klangnote

Remscheid · Beim 3. Meisterkonzert der Spielzeit war das Wupper-Trio zu Gast im Remscheider Teo Otto Theater. Das Motto: „Von Klassik bis Tango“.

 Das Wupper-Trio: Sayaka Schmuck (v.r., Klarinette), Barbara Buntrock (Violine, Viola) und Benyamin Nuss (Klavier).

Das Wupper-Trio: Sayaka Schmuck (v.r., Klarinette), Barbara Buntrock (Violine, Viola) und Benyamin Nuss (Klavier).

Foto: Theater

Zu einem feinen Konzertabend mit Kammermusik im Rahmen der Meisterkonzert-Reihe waren am verregneten Mittwochabend rund 80 Zuhörer ins Foyer des Teo Otto Theaters gekommen. Beim 3. Meisterkonzert der Spielzeit war das Wupper-Trio, bestehend aus Sayaka Schmuck (Klarinette), Barbara Buntrock (Violine, Viola) und Benyamin Nuss (Klavier), in Remscheid zu Gast und hatte ein kurzweiliges Programm mitgebracht.

Dabei war besonders hervorzuheben, weil in der heutigen Klassikszene eher ungewöhnlich, dass Buntrock sowohl die Violine als auch die Viola virtuos beherrscht. Damit brachte sie eine weitere und besondere Klangnote in das ohnehin schon vielfältige musikalische Programm des Abends.

Den Beginn der Veranstaltung markierte ein echter „Gassenhauer“, der aus der Feder des großen Ludwig van Beethoven extra für die Trio-Besetzung geschrieben worden war. Das „Gassenhauer-Trio“ war tatsächlich eingängiger Zucker für die Ohren – leicht, gefällig und anspruchsvoll zugleich. Deutlich wurde dabei die große Klasse der vielfach preisgekrönten Musiker. Wunderbar harmonierten etwa die warmen Klänge der Viola mit dem weichen Spiel der Klarinette, während das Klavier ein perlendes Tuch rundherum webte, in dem sich alle drei Instrumente zu einem mal voluminös dramatischen, dann wieder fröhlich-leichten, aber immer harmonischen Ganzen zusammentun konnten.

Ludwig van Beethoven war zwar der wohl bekannteste der vier Komponisten, von denen das Wupper-Trio im Verlauf des Abends Werke präsentierte. Aber auch jenseits der bekannten Namen war das Programm hinreißend ausgewählt.

Da war etwa Astor Piazzollas moderne Tango-Variante der „Vier Jahreszeiten“, die in der Besetzung Violine, Klarinette und Klavier dem Motto des Konzertabends absolut gerecht wurde. Das lautete nämlich „Von Klassik bis Tango“. Und spannte damit einen musikalischen Bogen vom späten 18. Jahrhundert bis in die Moderne. Ein echter Gassenhauer, der tatsächlich auch einem in der klassischen Musik nicht absolut sattelfestem Publikum bekannt war, wurde dann im Duett von Geige und Klavier geboten. Die „Meditation“, ein dem Titel entsprechend zärtliches und melancholisches Stück des französischen Opernkomponisten Jule Massenet, berührte das Publikum vor allem dank des feinfühligen Spiels Barbara Buntrocks und bekam völlig zu Recht ausgiebigen Applaus. Das Werk stammt aus einer eher unbekannten Oper Massenets mit dem Namen „Thaïs“.

Vom Kölner Komponisten Max Bruch gab es dann noch zwei seiner „Acht Stücke“ zu hören, die in der Romantik angesiedelt sind. Auch hier zeigte sich, wie traumhaft sicher die drei Musiker zusammenspielen. Der „Nachtgesang“, Stück Nr. 6 in g-Moll, lebte besonders vom von sanft bis furios changierenden Wechselspiel von Viola und Klarinette, während das „Allegro vivace, ma non troppo“, Stück Nr. 7 in H-Dur, verspielt und romantisch Bilder von grünen Wiesen im Sonnenschein und darauf herumtollenden Kindern vor dem inneren Auge heraufbeschwor.

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