Neuer Direktzug zwischen Remscheid und Düsseldorf Düssel-Wupper-Express nimmt Fahrt auf

Remscheid / Solingen · Die von der Regiobahn betriebene neue Linie RE 47 wird ab dem kommenden Sonntag in direkter Verbindung zwischen Düsseldorf und Lennep verkehren – sowohl wochentags als auch am Wochenende im Stundentakt.

 Ab Sonntag werden die Dieselfahrzeuge der Regiobahn auch auf der Strecke Düsseldorf – Remscheid und umgekehrt fahren.

Ab Sonntag werden die Dieselfahrzeuge der Regiobahn auch auf der Strecke Düsseldorf – Remscheid und umgekehrt fahren.

Foto: Andreas Woitschützke

Der junge Mann pendelt beruflich täglich zwischen Düsseldorf und Remscheid. Aus Umwelt- und Kostengründen hat der 29-Jährige sich dazu entschlossen, dafür den Öffentlichen Nahverkehr zu nutzen – doch manchmal bereut der Düsseldorfer seine Entscheidung. „Es ist total nervig, wenn ich in Solingen meine Anschluss-S-Bahn nicht kriege und dann knapp 20 Minuten warten muss. Das kommt zwar nicht so oft vor, aber wenn, dann habe ich jedes Mal Zeitdruck – und das ärgert mich.“

Doch ab Sonntag, 11. Dezember, sollen diese Probleme der Vergangenheit angehören: Um 6.33 Uhr wird der erste Düssel-Wupper-Express (RE 47) in Remscheid-Lennep seine Fahrt aufnehmen und ab dann stündlich zwischen den Städten verkehren – direkt und ohne Umstieg, wochentags und an den Wochenenden, vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Vorausgesetzt, dass der Krankenstand beim Betreiber aktuell nicht so hoch ist, dass bereits zum Start Fahrten ausfallen müssen, wie es derzeit im gesamten Nahverkehr häufig der Fall ist. Doch ein Sprecher des Unternehmens sieht diese Gefahr aktuell nicht. „Auch bei uns bei der Regiobahn stellen wir einen leicht erhöhten Krankenstand fest. Dieser führt aber aktuell nicht zu betrieblichen Einschränkungen.“

Die RE 47 wird in Lennep, Remscheid Hbf, Solingen-Mitte, Solingen-Grünewald, Solingen Hauptbahnhof, Hilden, Eller-Mitte und Düsseldorf Hauptbahnhof halten. Die Gesamtfahrzeit für die 41,71 Kilometer lange Strecke wird mit 47 Minuten angegeben. Die Stationen, die von der S 7 (Remscheid-Güldenwerth, Solingen-Schaberg) und S 1 (Solingen-Vogelpark, Hilden-Süd) zusätzlich angefahren werden – bleiben auf der neuen Strecke außen vor – zum Ärgernis mancher Fahrgäste. Ein Facebook-User formuliert so: „Grünewald sollte gestrichen werden, ist ja nur 600 Meter von Solingen-Mitte entfernt, und stattdessen Güldenwerth mit seinem P&R-Parkplatz angefahren werden.“

Der vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) geschlossene Vertrag mit der Regiobahn läuft bis 2028, finanziert wird die neue Regionalexpress-Linie durch das Land Nordrhein-Westfalen. Die Regiobahn mit Ssitz in Mettmann betreibt bereits seit vielen Jahren auch die S 28 (Kaarst – Neuss – Düsseldorf – Erkrath – Mettmann – Wuppertal).

Für beide Strecken nutzt der Fahrbetrieb Dieselfahrzeuge vom Nahverkehrstyp Integral. Der fünfteilige Triebwagen besitzt vier Türen pro Fahrzeugseite, hat eine Einstiegshöhe von 76 Zentimetern und ist damit angepasst an die Bahnsteighöhe der Stationen. Er verfügt über eine behindertengerechte WC-Anlage und einen Mehrzweckbereich für Kinderwagen und Fahrräder. Insgesamt stehen pro Zug 162 Sitzplätze zur Verfügung – zwölf davon in der ersten Klasse.

Was sich gut anhört, kommt aber noch längst nicht bei allen gut an. So äußerte etwa Reiner Nießen vom Verkehrsclub Deutschland (Regionalverband Bergisches Land), dass es zwar jetzt eine durchgehende Bahnlinie von Remscheid nach Düsseldorf gebe, in der morgendlichen Verkehrsspitze aber seien seiner Meinung nach Probleme nun erst recht programmiert. „Die Regiobahn RE 47 fährt dann nicht zusätzlich zur S 1 zwischen dem Solinger und dem Düsseldorfer Hauptbahnhof, sondern anstelle der bisher eingesetzten Verstärkerzüge der S 1.“ Diese hätten bislang dafür gesorgt, dass es morgens von 6.53 Uhr bis 8.13 Uhr einen Zehn-Minuten-Takt von Solingen Hauptbahnhof nach Düsseldorf-Werhahn gegeben habe. „Dieser Takt gerät durch den neue RE 47 nicht nur aus den Fugen, sondern es entsteht ein regelrechtes Kapazitätsdefizit. Nicht zuletzt auch, weil die Dieseltriebwagen des RE wesentlich kürzer sind als die S-Bahnen der S 1.“

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