Ausstellung in Remscheid Die Gestaltung des Himmels bei Victor Kraus

Remscheid · Die Eigenart des malerischen Könnens von Victor Kraus lässt sich an der Gestaltung des Himmels erkennen.

 „Light October“ nennt Victor Kraus dieses Bild, das in der Ausstellung in der Galerie Wrobowski zu sehen ist.

„Light October“ nennt Victor Kraus dieses Bild, das in der Ausstellung in der Galerie Wrobowski zu sehen ist.

Foto: Christian Peiseler

Landschaften gehören zu den bevorzugten Motiven der Bilder, die Gerd Wroblowski in seiner Galerie zeigt. Sie bestimmen die Auswahl der 60 Werke des in München lebenden Malers.

Es gibt in seinen Bildern keinen Himmel, der dem anderen gleicht, auch keinen Himmel, der dem anderen auch nur ähnelt. Weder in der Größe, noch im Pinselduktus, noch in der Farbgestaltung. Im Bild vom „Kochelsee“ überlagern grobkörnige Pinselstriche braune Bergrücken. Eine Fläche aus Wirbeln, die die Ruhe des Sees kontrastiert. In einem anderen Landschaftsmotiv tropft das Weiß des Himmels wie vergossene Milch in die Landschaft hinein und hinterlässt noch Spuren am unteren Bildrand. Der Himmel über den beiden Segelbooten auf hoher See droht vom Schwarzblau des Meeres verschluckt zu werden, wenn nicht die weiße Grundierung des oberen Drittels der Bildfläche ein Aufklaren verspricht. Weiche Grünblau-Töne dämpfen die Gefahrenzone.

Mal ist der Himmel wie ein Band aus blauen Tupfern über einer blumigen Ebene, mal schwebt ein Wolkenband dem Licht entgegen. Die Gestaltung des Himmels zeigt, worum es Victor Kraus in seinen Bildern geht. Nicht um das realistische Abbild einer Landschaft, sondern um die Gestaltung einer künstlerischen Realität, bestehend aus Farbe und Form, aus Expression und Verwandlung. Krauses Werke bewegen sich an der Grenze zwischen Realismus und Abstraktion. Das Motiv der Landschaft dient als Ausgangspunkt, den Gestaltungswillen des Malers zu entfachen.

„Ich benutze den Gegenstand als Anlass zu einem Bild und versuche, ihn von seiner Funktion, vom belastenden Zweck zu befreien, um ihn einer anderen Ordnung, vielleicht der der Schönheit, zu unterwerfen. Dies geschieht oft durch starke Reduktion, durch Auflösung des Körperlichen, durch Eliminierung seines Gewichts oder seines Schattens“, schreibt Kraus.

1954 in Ansbach geboren, studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München. Er erhielt zahlreiche Förderpreise und Stipendien. Unter anderem den Förderpreis des Kunstmagazins „Art“ zum Thema „Deutsche Landschaft heute“. Das war 1984. Kraus arbeitet ständig an der Entwicklung seiner Kunst. Dazu zählen auch kleine Stilleben, die jüngst in Italien entstanden sind. Kleine Bilder kosten knapp 1000 Euro, größere Bilder 6100 Euro und mehr.

Weitere Infos Galerie Wroblowski,
Alleestraße 83, Telefon 0 21 91 / 25 910, Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.30 Uhr bis 18.30 Uhr, Sa.: 9.30 Uhr bis 16 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort