Schule in Remscheid Der schnelle Weg zum Fußball-Trainer

Remscheid · Die Sophie-Scholl-Schule bildet zum zweiten Mal DFB-Junior-Coaches auf dem Fußballplatz der TS Struck aus. Erstmals sind bei dem Lehrgang auch Teilnehmer der Nelson-Mandela-Schule dabei.

 Hermann Nicksch (8.v.r.) mit seinem Trainerstab und den zukünftigen Jugend-Coaches.

Hermann Nicksch (8.v.r.) mit seinem Trainerstab und den zukünftigen Jugend-Coaches.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wie bringt man Kindern den richtigen Torschuss bei? Welche Übung eignet sich bei den Bambinis am besten für das Dribbling? Mit diesen Themen beschäftigten sich in dieser Woche intensiv insgesamt neun Schülerinnen und Schüler der Sophie-Scholl-Gesamtschule sowie sechs der Nelson-Mandela-Schule auf dem Fußballplatz der TS Struck.

Zum zweiten Mal bot jetzt die Sophie-Scholl-Schule, offizielle DFB-Ausbildungsschule, Jugendlichen die Chance, sich in 40 Stunden zum DFB-Junior-Coach ausbilden zu lassen. „Das ist ein einfacher Einstieg in eine Trainerlaufbahn“, sagt Hermann Nicksch, der als Sportlehrer an der Sophie-Scholl-Schule arbeitet.

Denn wer am Ende der Woche das Zertifikat zum DFB-Junior-Coach erhält, hat dann auch die Möglichkeit, die C-Lizenz als Fußball-Trainer zu erhalten. Der DFB wolle damit aktiv und frühzeitig fußballbegeisterte Jugendliche ab dem 15. Lebensjahr als qualifizierte Trainer für den Kinder- und Jugendbereich gewinnen, erklärt Nicksch weiter, der gemeinsam mit den Kollegen Nils Dolezych (Sophie-Scholl-Schule) sowie Hakan Sagnak von der Nelson-Mandela-Schule die Schulung durchführt.

Oft fehle es den Vereinen an qualifizierten Trainern. Aus der Not heraus werden dann Väter gefragt, ob sie die Aufgabe übernehmen wollen. Das soll sich durch das Programm ändern. Gutes Training braucht nämlich Erfahrung und Vorbereitungszeit, das weiß Nicksch aus seiner Zeit als Trainer. Der Tag beginnt für die 15 Nachwuchscoaches deshalb zuerst mit einer Stunde Theorie. Zu der gehört neben fußballspezifischen Dingen auch etwa der Prozess beim Energiestoffwechsel. Anschließend geht es auf den Platz, um in vier Gruppen gemeinsam Übungen für die verschiedenen Altersgruppen zu erarbeiten und im Anschluss dem Rest der Teilnehmer zu präsentieren.

„Vor der Gruppe zu sprechen, war die größte Herausforderung“, sagt Joao (15). Fußball ist die Leidenschaft des Schülers von der Nelson-Mandela-Schule. Deshalb war die Praxis kein Problem. Da könne man auch auf die eigene Spiel- und Trainingserfahrung zurückgreifen.

„Das macht einfach Spaß“, betont der Spieler des SC Ayyildiz Remscheid. Die Vorstellung, Kindern das Fußballspiel näherbringen zu können, war für ihn der Antriebsmotor, an dem DFB-Programm teilzunehmen. Das gilt auch für Celine (18) von der Sophie-Scholl-Schule. Seit sieben Jahren spielt sie bei der SG Hackenberg.

„Ich finde es gut, wenn ich andere Kinder für Fußball begeistern kann, vor allem Mädchen“, betont sie. Frauenfußball werde oft unterschätzt. Außerdem fehle es in Remscheid an ausreichenden Mädchenmannschaften.

„Mädchen werden nicht so gefördert wie Jungen“, bedauert auch die 14-jährige Mitschülerin Vanessa, die an der Sportart vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team schätzt. Das würden die beiden Spielerinnen durch ihre Trainerlizenz in Zukunft gerne ändern. Hermann Nicksch hingegen sieht eine Steigerung. Insgesamt fünf Mädchen nahmen dieses Jahr bei dem DFB-Programm teil. Beim ersten Mal war es nur eins.

Neben der Verbesserung von Technik und dem Erlernen von Lehrmethoden profitieren die Teilnehmer auch persönlich von der Ausbildung, ergänzt Nicksch. Das findet auch Celine: „Als Trainer muss man sich den Respekt erarbeiten und Autorität besitzen. Das lernt man hier“.

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