Fair gehandelte Kleidung „Das Gefairt“ macht Halt in Remscheid

Lüttringhausen · Auf Einladung des F(l)air-Weltladens kam Wiebke Nauber am Freitag mit ihrem Sprinter namens „Gefairt“ von Gruiten nach Lüttringhausen.

Wiebke Nauber in ihrem „Gefairt“, einem mobilen Geschäft für fair gehandelte Kleidung.

Wiebke Nauber in ihrem „Gefairt“, einem mobilen Geschäft für fair gehandelte Kleidung.

Foto: Jürgen Moll

Nicht ihr erster Besuch mit ihrer außergewöhnlichen Boutique auf vier Rädern im Dorf – und dennoch ist es immer wieder etwas Besonderes. Denn Nauber bietet in ihrem umgebauten Sprinter nicht irgendwelche trendigen Anziehsachen an, sondern ausschließlich fair gehandelte Kleidung aus aller Welt. Und das sowohl für Frauen als auch Männer.

Präsentiert wurde in ihrem umgebauten und begehbaren Sprinter, inmitten von bergischen Wetterkapriolen, die neueste Frühjahrskollektion: bunte Farben, fröhliche Muster. Weite und taillierte T-Shirts, bequeme Jeans, schicke Hemden und auch die ein oder andere noch wärmende Strick- und Cordjacke blitzten hervor. Eine überraschend große Auswahl auf knapp zehn Quadratmetern Fläche, gekonnt verstaut in selbst gezimmerten Regalen.

Seit 2017 fährt Wiebke Nauber mit ihrem „Gefairt“ durch die Lande und steht – entweder auf Einladung von Weltläden oder aber auch zu besonderen Anlässe – auf Märkten, um die Menschen von einem bewussteren Fashion-Konsum zu überzeugen. Nicht etwa mit einem moralisch erhobenen Zeigefinger, sondern durch Qualität. Sie selbst fasste bereits 2013 den Entschluss, der Fast-Fashion den Rücken zu kehren, nachdem sich das bislang größte Unglück der internationalen Textilbranche in Bangladesch ereignet hatte, bei dem über Tausend Näherinnen und Näher aufgrund miserabler Arbeitsbedingungen starben.

„Damals wollte ich fair gehandelte Kleidung kaufen und habe sie nirgends gefunden. Erst in Hamburg habe ich dann ein Geschäft aufgespürt.“ Sie beschloss daher faire Kleidung zu den Menschen zu bringen, kaufte sich einen Sprinter, ließ ihn von ihrem Mann umbauen und legte los. Während der Pandemie musste sie ihr „Gefairt“ stilllegen, aber mittlerweile ist sie wieder regelmäßiger unterwegs.

Die Resonanz, sagt Nauber, sei groß. „Die Nachfrage wächst stetig, der Kundenstamm auch.“ Denn anders als viele glauben, ist fair gehandelte Kleidung nicht wesentlich teurer als andere hochwertige Markenkleidung. T-Shirts gibt es ab 24 Euro, können bei besonderen Stücken aber auch 84 Euro kosten, wie etwa ein handgenähtes Oberteil mit Batikmustern. „Das kommt beispielsweise von einer Näherei aus Würselen bei Aachen“, erklärt Nauber.

Doch in ihrem „Gefairt“ haben auch andere hübsche Kleidungsstücke aus Ghana, Bali und Indien Platz gefunden. Die Jeans gibt es hier ab 105 Euro, eine schöne, dunkelblaue Strickjacke für 59 Euro. Kleidung, die nicht von einer Saison zur nächsten entsorgt wird.

www.das-gefairt.de

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