Hygienekonzept in Remscheider Senioreneinrichtung Schutzmaßnahmen im Haus Clarenbach

Lüttringhausen · Um den rund 80 Bewohnern der Senioreneinrichtung den Kontakt zur Familie und zu Freunden trotz vierter Welle zu ermöglichen, gilt über die Feiertage ein umfangreiches Hygienekonzept.

 Andreas Wigger, Leiter des Hauses Clarenbach, weiß, wie wichtig der Kontakt zu den Angehörigen für seine Bewohner ist. Um dies zu ermöglichen, gehören Schnelltest und Impfnachweis zur „Standardausstattung“ von Besuchern.

Andreas Wigger, Leiter des Hauses Clarenbach, weiß, wie wichtig der Kontakt zu den Angehörigen für seine Bewohner ist. Um dies zu ermöglichen, gehören Schnelltest und Impfnachweis zur „Standardausstattung“ von Besuchern.

Foto: Jürgen Moll

In vielen Senioren- und Pflegeeinrichtungen ist in diesen Tagen der Trubel besonders groß. Bewohner werden von ihren Familienangehörigen über die Festtage abgeholt oder besucht. Es herrscht ein reger Verkehr in den Häusern. Normalerweise kein Problem und gern gesehen in den Einrichtungen. Doch mitten im zweiten Pandemiejahr und der herbei eilenden Omikron-Welle müssen Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um ein Infektionsrisiko so gering wie nur möglich zu halten, ohne die Bewohner zu isolieren oder sie ihren Kindern und Enkeln vorzuenthalten.

„Unsere Bewohner können natürlich auch unter Corona-Pandemie raus. Sie sind schließlich keine Insassen“, betont Andreas Wigger, Leiter von Haus Clarenbach in Lüttringhausen. Dennoch ist die Situation für die Einrichtungen ein riesiger Hochseilakt.

Im vergangenen Jahr zu dieser Zeit herrschte eine optimistische Stimmung in den Senioren- und Pflegeeinrichtungen, berichtet Wigger. „Man hatte einen Impfstoff gefunden und wir wussten, dass es bald mit der Impfung in den Einrichtungen losgehen würde. Wir dachten, dass es bald vorbei sein würde.“

Ein Jahr später stehen sie mit der neuen Corona-Variante wieder am Anfang. „Der Optimismus ist mittlerweile gedämpft, auch weil wir einige wenige Impfdurchbrüche erlebt haben. Corona wird uns also wohl noch länger als befürchtet beschäftigen“, mutmaßt Wigger. Deswegen sei es ihm persönlich auch so wichtig, den Bewohnern so viele Freiheiten wie nur möglich einzuräumen, ohne dabei das ganze Haus zu gefährden. „Wir wollen ein absolutes Besuchsverbot wie noch zu Beginn der Pandemie unbedingt vermeiden. Daher ist es wichtig, dass sich alle an die geltende Coronaschutzverordnung halten.“ Andererseits, ist Wigger auch klar, könnte es für den ein oder anderen Bewohner sein letztes Weihnachtsfest sein. Wer einige Tage bei seinen Familienangehörigen verbringen mag, dem werde dies auch ermöglicht.

Zu den Schutzmaßnahmen gehören massive Testungen von Personal, Bewohnern und vor allem von Besucher, die das Haus betreten. Egal ob geimpft, geboostert oder gänzlich ungeimpft – ein tagesaktueller Schnelltest muss vorgelegt werden.

Die Einrichtungen selbst führen Tests durch, ebenso wie ein kurzes Screening. Fällt der Test negativ aus, können die Bewohner besucht werden. Dabei gilt aktuell noch keine Begrenzung, weder in der Anzahl der Besucher noch in der Zeit. Die Zimmer der Bewohner stehen in Haus Clarenbach für den Besuch zur Verfügung, ebenso wie die Cafeteria. Andersherum, wenn ein Bewohner nach Weihnachten von einem Familienbesuch zurückkehrt, wird er nicht etwa unter Isolierung gestellt, „dann müssten wir ja all unsere 390 Mitarbeiter auch unter Quarantäne stellen“, gibt Wigger zu bedenken. Stattdessen wird der entsprechende Bewohner sechs Tage hintereinander einem Poc-Antigen-Test unterzogen.

Von den rund 80 Bewohnern, die das Haus Clarenbach hat, würden über die Weihnachtstage zehn bis zwölf Senioren das Haus verlassen. „Die meisten bleiben lieber hier, weil ihnen eine große Familienfeier zu unsicher ist oder weil sie physisch einfach nicht in der Lage sind.“ Für alle, die im Haus bleiben, werde es geteilte Andachten geben

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