Einsatz in Remscheid Cannabis-Plantage brennt in Fachwerkhaus
Remscheid · Vermutlich ein Defekt in einer elektrischen Anlage hat am Freitagmorgen einen Brand in einer illegalen Cannabis-Plantage in einer Wohnung in einem Fachwerkhaus an der Haddenbacher Straße ausgelöst. Verletzt wurde niemand. Der Bewohner wurde verhört, ist aber nicht in Haft.
Gegen 5.30 Uhr meldete sich ein Bewohner des Hauses bei der Feuerwehr und berichtete, dass Rauch aus der Wohnung in der ersten Etage dringen würde. Der Mieter (27) der Wohnung hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Wohnung verlassen und stand vor dem Haus auf dem Bürgersteig. Als die Feuerwehr eintraf, quoll dichter Rauch aus der Wohnung.
Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten verschaffte sich einer der zwei eingesetzten Trupps Zugang zur Wohnung. Weil der Rauch sich auch in angrenzende Gebäude ausgebreitet hatte, wurden die Anwohner aus den Wohnungen geholt und die Räume mit Überdruck vom Qualm befreit.
Verletzte gab es nicht. Der Mieter der Wohnung, in der sich die Cannabis-Plantage befindet, wurde vom Rettungsdienst auf eine mögliche Rauchvergiftung untersucht. Eine Behandlung sei nicht erforderlich gewesen, teilt die Feuerwehr mit.
Wegen des Drogenfundes übergab die Feuerwehr das Thema an die Polizei. Später am Morgen übernahm dann die Staatsanwaltschaft in Wuppertal den Fall. Den Betreiber der Plantage könnte eine längere Haftstrafe erwarten. Für Besitz und Handel mit Cannabis in „nicht geringen Mengen“ sieht das Gesetz Freiheitsstrafen von nicht unter zwei Jahren vor.
Wie die Staatsanwaltschaft am Freitagnachmittag mitteilte, wurden in der Wohnung zwei Cannabis-Pflanzen vorgefunden. „Die Anzahl der Aufzuchttöpfe lässt eine deutlich größere Zahl bereits abgeernteter Pflanzen vermuten“, heißt es weiter .
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft seien die Pflanzen und die Gegenstände zur Aufzucht sowie eine weitere geringe Menge an Betäubungsmitteln sichergestellt worden. Der 27-jährige Mieter der Wohnung wurde vorläufig festgenommen und „nach Sachvortrag bei der Staatsanwaltschaft mangels Haftgründen wieder entlassen“.
Um das Wachstum der Pflanzen zu begünstigen, „wurde offensichtlich eine starke Licht- und Wärmequelle eingesetzt“, so die Staatsanwaltschaft. Ob diese Lampe die Ursache für den Brand war, ist nun Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Die Wohnung mit den Cannabis-Pflanzen ist nicht mehr bewohnbar. Zur Klärung der Brandursache wird der Brandort mit einem Sachverständigen untersucht. Die Ermittlungen wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz dauern an.
Die Polizei leitete den Verkehr am Morgen an dem in einer Kurve liegenden Brandort abwechselnd einspurig vorbei.