Sportflächen BV Lennep unterstützt die SG Hackenberg

Lennep · Fußball-Verein in Hackenberg hat Nachteile durch das DOC-Urteil. Die Finanzierung des lange ersehnten Kunstrasenplatzes ist nicht gesichert. Die Politik will dem Verein helfen.

 Blick aus der Luft auf das Sportzentrum Hackenberg. Foto: Peter Meuter

Blick aus der Luft auf das Sportzentrum Hackenberg. Foto: Peter Meuter

Foto: Peter Meuter

Der Lenneper Sport braucht nach der negativen Entscheidung zum Designer Outlet Center (DOC) eine Perspektive. Darin sind sich die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Lennep einig. Deshalb stimmten sie in ihrer jüngsten Sitzung dem gemeinsamen Antrag von SPD, Grüne und (FDP) zu. Der sieht vor, dass die Verwaltung gemeinsam mit den betroffenen Vereinen und dem Sportbund eine vom DOC und der Veräußerung des Röntgen-Stadions losgelöste Perspektive für den Sport am Hackenberg inklusive Kostenaufstellung erarbeitet. Zudem sollen dabei nicht nur die Bedarfe des Fußballclubs SG Hackenberg, sondern auch die Anforderrungen anderer Sportarten bedacht werden.

Dem Beschluss war in der Sondersitzung eine hitzige Diskussion vorangegangen. Die SG Hackenberg fürchtet durch die erneute Verschiebung des DOC-Baus existenzielle Probleme. Die Mitgliederzahl ist um rund 50 Prozent zurückgegangen, nannte Petra Kuhlendahl (Grüne) einen Grund zum schnellen Handeln. Die Verwaltung habe die Vereine jahrelang mit dem DOC hingehalten, bemängelte Bettina Stamm von echt.remscheid. „Die SG Hackenberg braucht im nächsten Jahr einen Kunstrasenplatz“, forderte sie.

Markus Kötter (CDU) mahnte an, keinen Schnellschuss zu machen und die übrigen Sportler bei einer möglichen Alternativentwicklung der Sportanlage nicht zu vergessen: „Wir haben den Bürgern einen adäquaten Ersatz für das Stadion versprochen, dass auch intensiv von der Leichtathletik sowie den Schulen genutzt wird.“ Das gut ausgearbeitete Konzept sollte nicht gänzlich vergessen werden, appellierte Kötter. Das sah das Peter Lange (Linke) anders. „Man sollte überlegen, ob der Hackenberg überhaupt der richtige Standort für ein mögliches neues Stadion ist. Das ist überdimensioniert für den Stadtteil.“ 

Der vorhandene Aschenplatz müsse schnellsten und mit geringen Kosten umgewandelt werden, sagte Colin Cyrus (Linke). Er regte die Prüfung der sogenannten „Grünen Asche“ als Lösung an. In Wermelskirchen gebe es einen solchen Platzbelag bereits. Die Umwandlung des vorhandenen Ascheplatzes kann je nach gewähltem Belag zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Euro kosten, erläuterte Sportdezernent Thomas Neuhaus. Bei der Wahl müsse zudem die Nutzungsbelastung beachtet werden. Bisher sei die Verwaltung an den Ratsbeschluss gebunden. Mit dem Antrag der BV sehe er aber einen guten Beginn. 

Roland Kirchner, für die W.i.R. als beratendes Mitglied in der BV, verstehe die Hektik für eine Lösung nicht. Er schätze die Arbeit der SG. Aber: „Der Verein hat sich jahrelang in der Erwartung des DOC zurückgelegt und nichts getan. Er hat hoch gepokert und verloren.“ An einer möglichen Alternativlösung müsste auch die SG Hackenberg finanziell beteiligt werden, betonte er. Bei der Entstehung von Kunstrasenplätzen, wie etwa in Bergisch Born, haben Vereine immer auch einen Eigenanteil leisten müssen und sich sehr engagiert. Diesen Einsatz erwarte er auch von der SG. Alles andere sei den übrigen Vereinen gegenüber unfair.

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