Remscheider Innenstadt Breite Zustimmung für Lichtkonzept

Remscheid · Einstimmig verabschiedet die Bezirksvertretung Alt-Remscheid den Masterplan für die Innenstadt. Grüne und Linke sorgen sich allerdings um Lichtverschmutzung und Insektenschutz auf der Alleestraße.

 Mit den neuen Lichtstelen könnten die Bäume auf der Allee bunt angestrahlt werden.

Mit den neuen Lichtstelen könnten die Bäume auf der Allee bunt angestrahlt werden.

Foto: Stadt Remscheid/Studio DL

Remscheid hat einen Masterplan für die Beleuchtung des Stadtraums. Einstimmig stimmte die Bezirksvertretung Innenstadt am Dienstagabend für das Lichtkonzept, das die Firma Studio DL im Auftrag von und in enger Abstimmung mit der Stadt entwickelt hat. Thorsten Schwandt (Linke) enthielt sich der Stimme, weil seine Fraktion noch Beratungsbedarf hat.

Das Konzept, das Olga Westermann von DL nach der Abstimmung in gebundener Form an die Verwaltung überreichte, gibt konkrete Empfehlungen zu allen Aspekten der Stadtraumbeleuchtung. Das geht von der Wahl der Leuchtmittel bis zum Verhältnis der Helligkeit zwischen Haupt- und Nebenstraßen. Für stadtbildprägende Gebäude gibt es einen Licht-Steckbrief.

Diskutiert wurde an diesem Abend vor allem über die Alleestraße und die Alte Bismarckstraße. Für diese beiden Teile des Revitalisierungskonzepts für die Innenstadt plant die Verwaltung die konkrete Umsetzung des Lichtkonzepts. Für insgesamt 728.000 Euro mitsamt Planungskosten sollen 55 Lichtstelen auf der Alleestraße und 15 auf der Alten Bismarckstraße aufgestellt werden. Die modernen, speziell für Remscheid entwickelten Leuchten sollen nicht nur die Fußgängerzone und die Achse zum Bahnhof besser ausleuchten, sondern auch die Fassaden der angrenzenden Gebäude aufhellen.

Die Stelen auf der Allee können die Platanen in der Fußgängerzone in unterschiedlichen Farben anstrahlen und damit Atmosphären erzeugen. Ein Effekt, der bei einer Probebeleuchtung im März nicht gezeigt werden konnte, weil die Bäume kurz zuvor beschnitten worden waren.

Grüne und Linke treibt die Sorge um, dass die neuen Lampen zu einer zusätzlichen Lichtverschmutzung führen und sich zudem schädlich auf Insekten auswirken.

Olga Westermann sagte, dass die vorgeschlagenen Stelen weniger Streulicht als die bestehende Beleuchtung verursachen würden. Ein Einfluss auf Insekten sei aber bei der geplanten Lichtintensität nicht auszuschließen. Die Politik müsse entscheiden, ob sie aus Rücksicht auf wenige Bienen auf die bessere Ausleuchtung der Allee verzichten wolle. In den Abendstunden flögen Bienen nicht, auch in den Platanen würden sie sich nicht niederlassen. Sie gab zu bedenken, dass es wenig sinnvoll sei, nur die Straßenfläche zu beleuchten.

Andere Städte hätten bei der Umstellung auf LED-Beleuchtung die Erfahrung gemacht, dass der „Stadtraum verschwinde“. Teilweise hätten Menschen ihre Türschlösser nicht mehr gesehen. Diese Umsetzung stehe dem Wunsch nach einem besseren Sicherheitsgefühl entgegen. Geht es nach Baudezernent Peter Heinze, wird die Verwaltung noch weitere Bausteine aus dem Lichtkonzept für die Umsetzung vorschlagen. Mit dem vorliegenden Masterplan habe man eine Grundlage für eine Förderung durch das Land. Die Bereitschaft, gute Konzepte finanziell zu unterstützen, sei dort vorhanden. Insgesamt listet die Vorlage der Stadt Lichtideen für Plätze, Straßen und auch Einzelgebäude mit einem Gesamtvolumen von drei Millionen Euro auf.

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