Stadtentwicklung in Remscheid Bildung soll übersichtlich werden

Remscheid · Für ihr Gesamtkonzept der Kulturellen Bildung hat die Stadt Fördergelder erhalten. Ein Arbeitskreis will nun eine Strategie entwickeln, wie die verschiedenen Anbieter besser vernetzt und damit sichtbarer werden können.

   Projekte mit Kindern gehören zum Kern Kultureller Bildung.

Projekte mit Kindern gehören zum Kern Kultureller Bildung.

Foto: Cristina Segovia-Buendia

Remscheid besitzt zahlreiche Angebote für Kulturelle Bildung. Sie richten sich an Menschen im Alter zwischen einem und 100 Jahren. Doch wer sich einen verlässlichen Überblick verschaffen will, läuft bisher ins Leere. Am Freitag treffen sich Mitglieder des Bildungsbüros, um weiter an einer Strategie für ein Bildungsportal der Stadt zu arbeiten. Das Land Nordrhein-Westfalen zeichnete in der vorigen Woche Remscheid für sein Gesamtkonzept der Kulturellen Bildung aus. 15.000 Euro an Fördergeld ist mit dieser Auszeichnung verbunden. Laut Frauke Türk vom Bildungsbüro besteht die Hauptaufgabe nunmehr darin, mehr Transparenz zu schaffen und ein Internetportal zu gründen. „Wir müssen Prioritäten setzen. Trotz der Förderung sind unsere Möglichkeiten begrenzt“, sagt Türk.

Die Angebote der „Kulturellen Bildung“ richten sich nicht in erster Linie an Menschen, für die Beschäftigung mit Kultur zum Lebensstil gehört. Sie richten sich an alle Bürger der Stadt, unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft. Doch die Angebote erreichen zu wenige Bürger. Das soll sich durch die Umsetzung des Gesamtkonzeptes „Kulturelle Bildung“ ändern. Vertreter aus unterschiedlichen Lebensbereichen haben daran mitgewirkt. Beteiligt waren der Verwaltungsvorstand, Vertreter der Wohlfahrtsverbände, der Schulaufsichten und der Jugendhilfe. Vertreter der Freien Szene sollen künftig mit einbezogen werden.

„Kulturelle Bildung“ verstehen die Autoren des Gesamtkonzepts als Teil der Allgemeinbildung, die jedem Bürger gesellschaftliche Teilhabe und aktive Mitgestaltung der Zukunft ermöglichen soll. Sie wird gesehen als Teil eines lebensbegleitenden Lernens in den Künsten und durch die Künste.

Der Begriff „Vernetzung“ spielt im Gesamtkonzept eine Schlüsselrolle. Neben einer Bestandsaufnahme der vielen Gruppen und Institutionen ist es Ziel der Steuerungsgruppe „Kulturelle Bildung in Remscheid“, sich besser gegenseitig bekannt zu machen, zu informieren und, wo es sich ergibt, gemeinsame Projekte und Schulungen zu initiieren. Die Kulturbörse gehört zu den Projekten, bei denen sich die kulturelle Szene den Bürgern in Form einer Messe vorstellt. 2020 findet die Kulturbörse am 13. September statt.

Viele Projekte und Initiativen werden häufig nur als vereinzelte Splitter wahrgenommen und sind häufig kaum sichtbar. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, wird überlegt, eine Datenbank einzurichten, von der aus auch Newsletter verschickt werden können. Ein solches Portal müsste von Mitarbeitern intensiv gepflegt werden. „Dazu brauchen wir auf Dauer personelle Ressourcen“, sagt Türk. Um die „Kulturelle Bildung“ im Alltag verlässlich zu etablieren, soll es in jeder Kindertagesstätte und an jeder Schule einen festen Ansprechpartner geben, um mehr Aufmerksamkeit für die Angebote zu wecken, heißt es in dem Konzept.

Zu den Schwerpunkten zählt, dass Formate wie „Nacht der Jugendkultur“ und „Kultur macht stark“ auf lange Sicht etabliert werden. Das Konzept besteht auch auf eine finanzielle Absicherung der kulturellen Angebote. Summen werden nicht genannt. Der Sparzwang mache es der Kommune häufig nicht möglich, den Eigenanteil von Projekten des Landes und des Bundes aufzubringen.

Der Akzent auf „Kulturelle Bildung“ soll zudem die Inklusions- und Integrationsprozesse in der Stadt unterstützen.

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