Bürgermonitor in Remscheid Baustelle geht in die Verlängerung

Remscheid/Wuppertal  · Die Hauptverkehrsachse zwischen Alt-Remscheid und Wuppertal bleibt länger als geplant gesperrt. Remscheider nutzen derweil weiter Schleichwege – auch wenn sie verboten sind. Sehr zum Frust der Cronenberger Nachbarn.

 Hier sitzt der Knoten. Auf der Kreuzung Hastener Straße / Hauptstraße / Hahnerberger Straße werden Leitungen verlegt.

Hier sitzt der Knoten. Auf der Kreuzung Hastener Straße / Hauptstraße / Hahnerberger Straße werden Leitungen verlegt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Pendler zwischen Alt-Remscheid und Wuppertal müssen noch einige Wochen mehr Geduld zeigen. Geschätzt zwei Monate länger als geplant werden sich die Bauarbeiten im oberen Bereich der Hastener Straße im Kreuzungsbereich mit der Hauptstraße hinziehen. Wie Sascha Burghoff, Baustellenkoordinator bei den Wuppertaler Stadtwerken, auf BM-Anfrage berichtet, werden die Kanal- und Leitungsarbeiten auf dieser wichtigen Verbindungsader zwischen den beiden bergischen Städten wohl bis Oktober dauern. Die Stadtwerke nutzen die Gelegenheit, weitere Leitungen, etwa für die Wasserversorgung, auszutauschen.

So werden aus geplanten 14 Monaten Vollsperrung wohl am Ende 16 Monate. Für Remscheider, die regelmäßig in die Nachbarstadt müssen oder für Einpendler von dort in die Werkzeugstadt heißt es bis dahin weiter: entweder größere Umwege fahren oder sich auf Schleichwegen durchschlagen.

Von den beiden am häufigsten genutzten Routen hat sich die verbotene im Laufe des vergangenen Jahres längst den Status der Lieblingsstrecke erarbeitet. Obwohl Leuchtbaken und ein Verkehrsschild in Höhe der Wäscherei Frauenlob (da wo gerne mal der Blitzerwagen steht) die Durchfahrt Richtung Cronenberg außer für Anlieger gut sichtbar untersagen, nutzen mittlerweile rund zwei Drittel der Fahrer die Verbindung über Mastweg und Schulweg in Cronenberg, um auf schnellstem Weg auf die Wuppertaler Südhöhen zu kommen. Offiziell ist dies nur der Linie 615 der Remscheider Stadtwerke auf ihrem Weg zur Uni Wuppertal erlaubt.

Eine Entwicklung, die die Cronenberger Anlieger zwischenzeitlich massiv auf die Palme gebracht hat, wie Hans-Peter Abé, für die SPD Mitglied in der Bezirksvertretung Cronenberg, berichtet. Mehrere Eingaben von besorgten Bürgern gab es in der BV. Bei seiner Frau Ursula, die der Bezirksvertretung vorsteht, klingelte ständig das Telefon. Dass die Remscheider verbotenerweise und oft mit hohem Tempo durch die engen Wohnstraßen fahren, sorgte für reichlich Ärger. Zumal der Schulweg nicht nur so heißt, sondern tatsächlich einer ist. Mit selbst gebastelten Tempo 30-Schildern mühen sich die Anwohner, den Verkehrsstrom abzubremsen. Bei Polizeikontrollen würden 30-Euro-Bußgelder verteilt, sagt Abé. Aber die Polizei könne eben nicht dauernd vor Ort sein. Auch die Stadtwerke wurden in die BV eingeladen. Sie hätten aber nachvollziehbar erklären können, das eine andere, bessere Verkehrslösung nicht machbar sei, berichtet Abé, der froh ist, wenn die Hastener Straße endlic wieder frei ist.

 Das Verbotsschild an der Hastener Straße wird von vielen Autofahrern einfach ignoriert.

Das Verbotsschild an der Hastener Straße wird von vielen Autofahrern einfach ignoriert.

Foto: Röser, Henning

Die beiden offiziell von den Wuppertaler Stadtwerken genannten, deutlich längeren Ausweichstrecken durch die Morsbachtalstraße über Müngsten beziehungsweise über Ronsdorf seien wohl vor allem für den Lkw-Verkehr gedacht, hat Jürgen Beckmann, Leiter des Remscheider Ordnungsamtes, beobachtet. Die anderen Verkehrsteilnehmer suchten den direkteren Weg – auch wenn der offiziell nicht erlaubt ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort