Remscheider Stadtverwaltung 27 Stellen für Langzeitarbeitslose

Remscheid · Ein neues Gesetz will Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanzieren. Die Stadt Remscheid plant, 27 Stellen in der Verwaltung einzurichten. Die meisten Jobs entstehen dabei im Sportbereich.

 13 neue Kollegen sollen sich um Aufsicht und Pflege der Sportanlagen kümmern – etwa um das Stadion Reinshagen.

13 neue Kollegen sollen sich um Aufsicht und Pflege der Sportanlagen kümmern – etwa um das Stadion Reinshagen.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Die Stadt will zusätzliche 27 Stellen in der Verwaltung einrichten. Die Stellen sollen eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Sie sollen von Menschen besetzt werden, die sechs Jahre oder länger arbeitslos waren. Neben dem Gebäudemanagement würden das Teo Otto Theater und das Sportamt von den zusätzlichen Mitarbeitern profitieren.

Am kommenden Donnerstag soll der Rat das Paket beschließen. Bereits zum 1. Oktober könnten die ersten neuen Mitarbeiter ihren Dienst beginnen. Auslöser des Vorschlags ist das seit Anfang des Jahres geltende Teilhabe-Chancen-Gesetz. Mit dem Ziel, lieber Arbeit als Arbeitslosigkeit zu finanzieren, wurden Gelder in Millionenhöhe umgeschichtet. Arbeitgeber bekommen die Personalkosten in den ersten beiden Jahren komplett ersetzt, dann geht der Zuschuss schrittweise zurück.

In ihrer Klausurtagung im Januar hat sich die Stadtverwaltung entschieden, nicht nur über das Jobcenter bei den Remscheider Arbeitgebern dafür zu werben, Langzeitarbeitslosen eine Chance zur Rückkehr ins Arbeitsleben zu ermöglichen, sondern auch selber aktiv zu werden.

Mit zehn neuen Stellen, die in zwei Wellen eingerichtet werden, nimmt das Gebäudemanagement besonders intensiv am Programm teil. Die neuen Mitarbeiter sollen bei Umzügen helfen, Graffiti entfernen, bei Umbauten, Renovierungen oder Schönheitsreparaturen helfen.

Im Teo Otto Theater sollen zwei Pförtner-Stellen geschaffen werden, damit das Haus wieder rund um die Uhr besetzt und zugänglich ist. Durch den Wegfall von Aufträgen an externe Dienstleister soll Geld gespart werden. Auch im Bereich Theatertechnik soll ein neuer Mitarbeiter eingestellt werden.

Die meisten neuen Jobs entstehen im Sportbereich. Die insgesamt 13 neuen Kollegen sollen sich um Aufsicht und Pflege der Sportanlagen kümmern, wo über die Jahre durch den im Sparprogramm beschlossenen Stellenabbau Lücken und damit Probleme entstanden sind. Es gebe „einen hohen Nachholbedarf bei Pflege und Instandhaltung“ heißt es in dem Papier der Stadt. „Mittlerweile ist eine prekäre Situation eingetreten, die dazu geführt hat, dass zur Aufgabenerledigung (...) verschiedene externe Unternehmen beauftragt werden mussten“, heißt es weiter. „Wir brauchen die Leute“, betont Sozial- und Sportdezernent Thomas Neuhaus.

Weil die Finanzierung der Stellen nur in den ersten beiden Jahren zu 100 Prozent durch die Agentur für Arbeit erfolgt, muss die Stadt in der fünfjährigen Laufzeit einen Eigenanteil von 1,185 Millionen Euro aufbringen. Bei der Gegenrechnung möglicher Einsparungen – etwa durch den Verzicht auf Aufträge an Dienstleister – ist die Verwaltung vor allem in der Anfangsphase zurückhaltend. Es sei nicht abzusehen, wie die Menschen, die lange Zeit aus dem Job waren, mit ihrer neuen Aufgabe zurechtkommen. „Die Einarbeitung dürfte länger andauern und mit größeren Anstrengungen verbunden sein.“ Neuhaus ist stolz darauf, wie intensiv die Stadt das Programm für die Förderung von Langzeitarbeitslosen nutzt. Durch aktive Ansprache bei den Arbeitgebern können zum aktuellen Stand in Remscheid 115 Stellen geschaffen werden. Damit gehöre Remscheid im Land zu den Vorreitern.

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