Bündnis in Remscheid 15 Jahre Einsatz für Familienfreundlichkeit

Remscheid · Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehört zu den Hauptanliegen des lokalen Bündnisses.

Seit 15 Jahren engagieren sich in erster Linie Frauen für ein familienfreundliches Remscheid. Die Bilanz ihrer Arbeit fällt positiv aus. „Wir haben es geschafft, aus einem weichen Standortfaktor einen harten Standortfaktor zu machen“, sagt Anke Mennenöh. Sie gehört zu den Engagierten im Ehrenamt, die mit unterschiedlichen Projekten dafür eintreten, dass zum Beispiel die Chancen für eine gute Balance zwischen Beruf und Familie Remscheid zu einer lebenswerteren Stadt machen.

Als das Bündnis mit der Arbeit im Netzwerk begonnen hat, regierte in Bonn der SPD-Kanzler Gerhard Schröder, der Familienpolitik salopp mit „Gedöns“ abkanzelte. Aus dem „Gedöns“ haben die engagierten Bürgerinnen mit vielfältiger Unterstützung ernst gemacht. „Wir wollten damals nicht sagen, was alles fehlt, sondern zeigen, was wir schon alles haben“, sagt Eva Maria Kremer vom Bündnis „familienfreundliches Remscheid“. Die Erfolge lassen sich mit Tatsachen belegen: Eine Mutter (oder auch ein Vater), die / der schnell nach der Geburt arbeiten gehen will, braucht einen Platz in einer Kindertagesstätte für Kinder unter drei Jahren. 2004 gab es in der Stadt 71 Plätze. In der Zwischenzeit ist die Zahl auf 1001 gestiegen.

Auch die Betreuung der Kinder vor und nach der Schule (OGS) gehört zu den verlässlichen Grundpfeilern, die die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf ermöglichen. Die Anzahl der Plätze ist von 370 auf 2380 gestiegen. Diese Entwicklungen haben viele Mütter und Väter. Unter anderem das lokale Bündnis. Es hat mit der Auszeichnung „familienfreundliches Unternehmen“ Vorbilder vorgestellt und zur Nachahmung empfohlen. Die Mitglieder wollten und wollen das Thema mit diesen Aktionen im Bewusstsein der Öffentlichkeit halten.

Elternbildung zählt zu einem weiteren Schwerpunkt. Mit Vorträgen zur Erziehungskompetenz sollen Mütter und Väter die Gelegenheit erhalten, über ihre Rolle als Erziehungsberechtigte zu reflektieren. Je mehr Kompetenz in Erziehungsfragen vorhanden ist, desto besser entwickeln sich die Kinder, lautet der Grundansatz. Zurzeit läuft eine Smartphone-Kampagne. Darin wird appelliert, von früh an mit den Kindern Blickkontakt aufzunehmen. Der ständige Blick aufs Handy hingegen kann zu starken Bindungsstörungen für das Kind führen.

Das Bündnis verfügt über keine eigenen Mittel. „Wir suchen uns für unsere Projekte jeweils Förderer“, sagt Anke Mennenöh. Das sei nicht immer leicht. Aber die Liste der Unterstützer ist lang: 50 Unternehmer und Privatpersonen stehen darauf. Mit Aktionstagen, bei denen einzelne Projekte vorgestellt werden, will das Bündnis weiter für eine familienfreundliche Stadt werben. Der nächste findet am Samstag im Allee-Center statt. Von 9 bis 19 Uhr geht es rund ums Thema Familie.

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