Remscheid Realen Mordfall ins Bergische verlegt

Remscheid · Wuppertaler Krimi-Autor Andreas Schmidt las in der Denkerschmette aus seinem neuen Buch "Blutiges Vergessen".

 Spannung in der Denkerschmette - der Krimi-Autor Andreas Schmidt las aus seinem neuen Buch.

Spannung in der Denkerschmette - der Krimi-Autor Andreas Schmidt las aus seinem neuen Buch.

Foto: Jürgen Moll

Der Wuppertaler Krimiautor Andreas Schmidt hat ein neues Buch geschrieben. "Blutiges Vergessen" heißt es, spielt erneut in Wuppertal und behandelt einen echten Kriminalfall. Vor seiner offiziellen Veröffentlichung am Freitag gab der 47-jährige Autor schon gestern in der Remscheider Denkerschmette einen ersten Vorgeschmack darauf.

Spannend, blutig, mysteriös und leidenschaftlich - so geht es in Andreas Schmidts neuem Krimi-Roman "Blutiges Vergessen" zu. Schon zu Beginn der Geschichte taucht eine Leiche auf, im Zillertal, einer Talsenke zwischen Ronsdorf und Cronenberg. Eine Frau, brutal durchbohrt von großen rostigen Stäben, die aus dem Boden ragen. Ein Unfall oder eiskalter Mord?

Schmidts neuer Roman handelt von einem tatsächlichen Kriminalfall aus dem Jahr 2012. Es geht um eine Frau, die zunächst von ihrem Ehemann als vermisst gemeldet wird und um die Leiche einer anderen, von der die Identität nicht geklärt werden kann. Dass es sich bei der Vermissten und der Leiche, um ein und dieselbe Person handelt, erkennt ein Lokaljournalist durch Zufall erst 16 Jahre nach der Tat. Diese Geschichte fesselte Schmidt so sehr, dass er sich dran machte, über sie zu schreiben. Und er platzierte die Tat in ihm bekannte Gegenden Wuppertals. "Im Zillertal war ich schon oft spazieren und diese rostigen Stäbe, die aus dem Boden ragen, gibt es tatsächlich. Als Krimiautor geht da schnell die Fantasie mit mir durch." Er lässt seine Geschichten gern an ihm bekannten Orten spielen, denn so gelinge es ihm, die Szenen in seinen Romanen lebendiger zu beschreiben. Selbst die Charaktere, so gibt er zu, sind Menschen nachempfunden, die er gut kennt. "Bei mir verschwimmen die Realität und die Fiktion immer ein wenig", sagt der 47-Jährige, der vor einigen Jahren noch als Lokaljournalist in Wuppertal tätig war.

Nun widmet er sich vollends seiner Leidenschaft als Krimiautor. Der selbst ernannte "Berufskiller" investiert viel Zeit in die Recherche. "Ich besuche gerne mehrmals die Orte, in denen meine Geschichten spielen", sagt er. Er lässt sich von den Besonderheiten inspirieren, nimmt Gerüche auf und verarbeitet all diese Eindrücke in seinen Romanen. Zudem tauscht er sich gelegentlich mit echten Kriminalbeamten aus und lässt prüfen, ob sich seine Darstellungen auch tatsächlich so zutragen könnten. "Das ist mir wichtig, und für mich ist es ein großes Lob, wenn die Fachleute mir die Realitätsnähe bestätigen." Das mache seine Geschichten so wirklichkeitsnah und fesselnd.

In der Denkerschmette gab Andreas Schmidt gestern gleich zwei Lesungen. Einmal am Nachmittag, in einer gemütlichen Seniorenrunde bei Kaffee und Kuchen und später, zur perfekten Krimizeit am Abend. Bei den Besuchern kam der Krimi offenbar gut an, die Gäste lauschten gespannt und erwarben fleißig signierte Exemplare.

"Blutiges Vergessen" erschienen im CW Niemeyer Buchverlag, als Taschenbuch ab elf Euro erhältlich.

(RP)
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