Remscheid Probe für den Seitensprung
Remscheid · Die Neue Bühne Remscheid beschäftigt sich in ihrer aktuellen Produktion mit den erotischen Abenteuern jenseits des Ehealltags. Regisseur Klaus G. Hendl setzt bei seiner Inszenierung sechs Schauspieler ein.
Alle tun es angeblich. Warum aber Lea und Paul nicht? Gemeint ist das Fremdgehen. In dem Stück "Seitensprung für zwei" wird diese Frage beantwortet. Das Stück ist das neueste Werk der Neuen Bühne Remscheid. Es wird morgen um 20 Uhr im CVJM-Haus in Lüttringhausen aufgeführt. Regisseur Klaus G. Hendl hatte sich das Werk der Autoren von "Stromberg" vorgenommen und mit "seinem" Ensemble aufbereitet.
Zum Personal der Inszenierung gehören Lea (Stephanie Hoffmann) und Paul (Mario F. Lester), die in 24 Ehejahren noch keinen Seitensprung nötig hatten. Doch Katja (Marion Niemeyer) und Dieter (Frederik Boshold), zwei eingefleischte Singles, sind der Meinung, dass erst ein erotisches Abenteuer am Rande der Ehe frischen Wind in die Beziehung bringe. Immerhin lassen sich Lea und Paul dazu bringen, mal über die Sache nachzudenken.
19 Ensemble-Mitglieder
Schließlich wären da die Friseurin Sandy (Anja Kobus) und Tennislehrer Laszlo (Ugur Kaya) als Kandidaten für diesen Test. Das Zeitlimit beträgt für die zwei Treuen 14 Tage. Was daraus wird? "Kommen, schauen und Spaß haben", meinte dazu Regisseur Klaus G. Hendl. Mit der Premiere des Stückes feiert die Neue Bühne Remscheid gleichzeitig Geburtstag. Am 11. September 1995 wurde sie von Hendl und theaterbegeisterten Mitspielern gegründet. Seit 15 Jahren gelingt es dem Kopf des Theaters immer wieder, nicht nur neue Stücke zu finden und publikumswirksam zu bearbeiten, sondern auch Protagonisten für seine Inszenierungen zu gewinnen. "Momentan sind wir 19 Ensemblemitglieder. In der nächsten Zeit kommen aber noch fünf hinzu, die mitspielen möchten", erklärte Hendl, der mit professionellen Ansprüchen an die Arbeit geht. Per Mund-zu-Mundpropaganda und durch das Internet habe es sich in Kreisen der Theaterfreunde herum gesprochen, dass man bei den Produktionen nicht nur auf der Bühne stehen darf, sondern auch dorthin geführt wird.
"Es gibt eigentlich nur drei Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um bei uns dabei sein zu dürfen", stellte Hendl heraus. Man muss mindestens 16 Jahre alt sein, die deutsche Sprache gut beherrschen und ernsthaft Spaß am Theater haben. Alles andere bekommt man bei der Neuen Bühne beigebracht.
Als Ziel für seine Arbeit und die des Ensembles formuliert Klaus G. Hendl: Das Publikum mit Niveau und Qualität gut zu unterhalten. Bislang sei ihm das gelungen. Mit "Auf Messers Schneide" und "Tod eines Regisseurs" sind bereits die nächsten Stücke in Arbeit.