Remscheid Private Investoren müssen her

Remscheid · Damit sich rund um den Lenneper Bahnhof etwas ändert, müssen sich Geldgeber und Immobilienbesitzer bewegen. Das ist das Fazit der Stadtplaner aus Essen. Sie stellten erste Entwürfe zur Aufwertung des Gebietes vor.

Lennep Das Fazit der Abschlusspräsentation zum städtebaulichen Entwicklungskonzept rund um den Lenneper Bahnhof war glasklar: Veränderungen hängen ganz entscheidend vom Engagement privater Investoren ab. Zudem müssen sich die Besitzer, der rund um das Bahnhofsgebäude angesiedelten Immobilien endlich bewegen, um das Erscheinungsbild des Plangebietes zu verbessern.

Das mit der Neukonzeption beauftragte Essener Büro für Kommunal- und Regionalplanung (BKR) stellte nun erste Entwürfe für eine Aufwertung des Gebietes westlich der Neustadt vor. Dabei wurden die Ergebnisse aus der Auftaktveranstaltung im Februar und den folgenden Werkstattgesprächen mit den Bürgern berücksichtigt. Über das Interesse der Lenneper war Stadtplanungsamtsleiter Hans-Gerd Sonnenschein "mal wieder sehr überrascht". Rund 60 Zuhörer verfolgten konzentriert die Ausführungen der Stadtplaner Martin Hellriegel und Michael Happe.

Da sich die Bürgerschaft zuvor ausdrücklich auch über den Zustand der Lenneper Altstadt beklagt hatte, war für den historischen Ortskern ebenso ein Maßnahmenkatalog erarbeitet worden, der allerdings zunächst nur marginale und damit kostengünstige Veränderungen vorsehe, wie Martin Hellriegel erklärte: "Die Altstadt hat in den vergangenen Jahren viele Fördermittel bekommen. Das heißt, es können jetzt nur sanfte Maßnahmen durchgeführt werden." Diese könnten zum Beispiel ein modifiziertes Verkehrskonzept, eine neuerliche Prüfung der Sondernutzungsrechte der Gastronomie oder auch ein Lichtkonzept für die Stadt- und Klosterkirche sein. Vielversprechend sei zudem für Alt- und Neustadt ein "runder Tisch", an dem die Bürger konstruktiv diskutieren, um wenig aufwändige Veränderungen zügig umzusetzen.

Für die Bahnhofumgebung gab es verschiedene Planvarianten, die von der Einrichtung weiterer Park & Ride-Plätze über die Ansiedlung eines Gesundheitszentrums bis hin zum Bau von drei Stadtvillen auf dem Gelände der alten Post reichten. Genauso stand die sanierungsbedürftige Parkpalette an der Bergstraße im Fokus. Auf der Prioritätenliste ganz oben steht aber die Kölner Straße, wo sich in letzter Zeit ein Händler nach dem anderen verabschiedet hat. "Die Kölner Straße befindet sich in einer leichten Abwärtsspirale. Die gilt es zu stoppen", betonte der Fachmann.

Genauso wünschenswert wären Veränderungen am heruntergekommenen Bahnhofsgebäude. Rund 400 000 Euro verlangt die Bahn als Eigentümerin für die Immobilie. Viel zu teuer, so Hans-Gerd Sonnenschein: "Auf die Ausschreibung hat sich bis jetzt kein einziger Investor beworben."

(RP)
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