Remscheid Premiere im WTT: Ein bewegtes Leben im Tanz ausgedrückt

Remscheid · Das AkzepTANZTheater feiert morgen mit seinem neuen Stück "In den Falten der Zeit" Premiere. Gefühle und Alltag stehen im Fokus.

 Das AkzepTANZTheater greift unterschiedliche Gefühle auf.

Das AkzepTANZTheater greift unterschiedliche Gefühle auf.

Foto: Mazzalupi

REMSCHEID Es sind zarte Bewegungen: schüchtern, lieblich aber auch neckisch. Ein Lächeln, eine innige Umarmung, ein fließender Übergang zur nächsten Figur, die nicht vorgegeben ist, sondern sich im Zusammenspiel der beiden Tänzer mit der Musik ergibt.

Es sind Emotionen wie Verliebtheit, Trauer, Einsamkeit, Angst oder Freude, die in den Bewegungen und in verschiedenen Szenen zum Ausdruck kommen und dabei den Zuschauer packen.

Das "AkzepTANZTheater" (ATT) greift in seinem neuen Stück "In den Falten der Zeit" unterschiedliche Gefühle auf. Gefühle, denen man immer wieder im Alltag begegnet. "Wir sind in jedem Augenblick lebendig. Häufig erinnert man sich aber nur an die großen Ereignisse", erklärt die Tanzpädagogin und Leiterin der Gruppe, Irmela Boden. In dem Stück, das am morgigen Samstag, 14. April, im Westdeutschen Tourneetheater (WTT) Premiere feiert, werden nun eben jene alltäglichen Dinge aus ihrem Schattendasein in den Fokus gestellt. "Der Alltag mit seinen Gewohnheiten funktioniert wie eine Klammer", erklärt dabei das Ensemble-Mitglied Bodo Rulf.

Das Bühnenbild ist schlicht und doch enorm aussagekräftig. Es zeigt im Hintergrund ein Flussbett, das aus einer Felsenlandschaft fließt. Symbolisiert wird der Lebenslauf eines Menschen. Inspiriert wurde die Gruppe vom gleichnamigen Buchtitel von Bruna Martinelli. In "In den Falten der Zeit" erzählt Martinelli von dem schweren Leben in ihrem Tessiner Heimatdorf. Eine weitere Parallele: Alle zwei Jahre fährt das achtköpfige Ensemble in das Kanton Tessin (Südschweiz) und improvisiert in einem Flussbett in einer Felsenlandschaft, um neue Inspiration zu finden.

Für das neue Stück hat jedes Mitglied ein eigens ausgewähltes Thema im Solo-Tanz verarbeitet. Zum ersten Mal hat Tanzpädagogin Irmela Boden diesen Ansatz gewählt und ihren Tänzer damit mehr Verantwortung für die Entwicklung des Tanzstücks übertragen. "Diesen Mut, zur Emotion zu finden und sie auf die Tanzfläche zu bringen, war sehr schwer und zum Teil auch grenzüberschreitend", merkt Katja Giuliano an, die in diesem Jahr zum ersten Mal mit dem Ensemble und sich für Wut als Gefühl entschieden hat.

Auch Sabrina Dickhage ist 2018 zum ersten Mal dabei. Die 20 Jahre alte Lenneperin stieß erst vor gut einem halben Jahr zum AkzepTANZTheater. "Ich finde gut, dass man so frei tanzen kann, wie man sich fühlt und zur Musik improvisieren kann", erklärt Dickhage, die Lebensfreude aber auch Rebellisches in ihrem Part zum Ausdruck bringen wird.

Der Tanz sei durch die Improvisation und das Zusammenspiel untereinander immer wieder anders, ergänzt Manuela Stehr-Richelshagen, die unter anderem ein Duett mit Bodo Rulf zeigt. Ohne vorgegebene Strukturen zu tanzen, war die Herausforderung für Jutta Paul-Fey, ebenfalls ein Neuling des AkzepTANZTheaters. Barbara Saure und Lotte Teuscher komplettieren die Gruppe.

Cellist Andreas Ihrig-Groß wird die Live-Musik bei den beiden Auftritten spielen. Eingespielte Klaviermusik vom Leiter der Musikschule Hückeswagen, Eckhard Richelshagen, wird vom Band die Livemusik an einigen Stellen ergänzen. "Die Musik ist jedem auf den Leib geschneidert", betont Irmela Boden. Keiner kann also den Part des anderen übernehmen.

Die Termine: Premiere des Stücks ist am morgigen Samstag, 14. April, um 20 Uhr im Westdeutschen Tourneetheater (WTT) an der Bismarkstraße 138. Am Sonntag, 15. April, folgt um 19 Uhr ein weiterer Auftritt im WTT. Karten für das Stück kosten 13 Euro, ermäßigt 9 Euro.

(lupi)
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