Remscheid Polizei blitzt 91 Temposünder

Remscheid · An elf Standorten nahm die Polizei gestern in Remscheid Aufstellung, um Raser zu überführen. Mit dem Blitz-Marathon sollte auf die Gefahren überhöhter Geschwindigkeit aufmerksam gemacht werden.

 Dirk Flick, Frank Herzhoff und Frank Wilks (v.l.) harrten gestern in Eiseskälte an der Kremenholler Straße aus, um Temposünder zu verwarnen.

Dirk Flick, Frank Herzhoff und Frank Wilks (v.l.) harrten gestern in Eiseskälte an der Kremenholler Straße aus, um Temposünder zu verwarnen.

Foto: Nico Hertgen

Auf Remscheids Straßen ist die pure Zurückhaltung ausgebrochen. Kein Bleifuß ist zwischen Lennep und Remscheid unterwegs, die Autofahrer halten Abstand und gewähren Abbiegern mit höflicher Geste Vorfahrt. Was doch so ein angekündigtes Blitzlichtgewitter bewirken kann.

Elf Tempomessstationen hatte die Polizei in Remscheid gestern an wechselnden Standorten platziert. Im Rahmen des landesweiten Blitz-Marathons sollte den Temposündern auch im bergischen Städtedreieck ihr verkehrswidriges und überdies gefährliches Verhalten vor Augen geführt werden. Dass die Blitzaktion durch eine groß angelegte Medienkampagne wohl auch den letzten Autofahrer in NRW im Vorfeld erreicht haben dürfte, spiele dabei keine Rolle, sagen die Beamten. Prävention, nicht Abzocke sei die Devise.

Fußgänger besonders gefährdet

"Uns geht es nicht ums Knöllchenschreiben", betonte Michael Bartsch, Leiter der Abteilung Verkehrsunfallprävention und Opferschutz im Polizeipräsidium Wuppertal. Vielmehr sollten die Bürger darauf hingewiesen werden, dass schon eine geringfügige Überschreitung des Tempolimits schwerwiegende Folgen haben kann — vor allem dann, wenn Fußgänger an einem Unfall beteiligt sind. "15 Stundenkilometer zu schnell können über Leben und Tod entscheiden", bestätigte Polizei-Pressesprecher Ralf Bäcker.

An der Kremenholler Straße ist das auf dem Bürgersteig aufgestellte Messgerät recht gut zu sehen. In anderen Tempo-30-Zonen wie der Brüder-, Erdelen- oder Klausener Straße in Lüttringhausen haben sich die Beamten auch schon mal in Einfahrten oder hinter Ecken versteckt. Grobe Verstöße gibt es indes nicht. Und die Autofahrer gehen überwiegend gelassen mit der Messaktion um. "Die meisten haben von der Sache gehört. Manche fragen allerdings: Warum messt ihr ausgerechnet hier?", berichtet Michael Bartsch. Polizeihauptkommissar Frank Herzhoff glaubt, dass auch die kalte Witterung die Fahrzeugführer auf die Bremse treten lässt. "Wir haben zum ersten Mal in diesem Winter einen weißen Rand an der Straße. Das wirkt", weist der Bezirksbeamte auf die feinen Schneespuren entlang der Fahrbahn hin.

Dennoch wurden bis gestern Mittag im gesamten Bergischen Städtedreieck bei 845 kontrollierten Fahrzeugen immerhin noch 91 Geschwindigkeitsübertretungen und fünf Gurtverstöße festgestellt.

(bona)
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