Remscheid/Solingen Politiker fordern schnelles Konzept für Tourismus
Remscheid/Solingen · Die Bergische Entwicklungsagentur (BEA) gerät immer stärker unter Druck. Nachdem sich die Wuppertaler Politik bereits im Sommer über die aus ihrer Sicht mangelhafte Arbeit der BEA mokierte und die eigene Verwaltung beauftragte, bis Ende des Jahres einen Bericht über die Tätigkeit der Agentur zu erstellen, mehren sich jetzt auch in Solingen die kritischen Stimmen.
"Die BEA ist in Solingen nicht angekommen", sagte SPD-Ratsherr Tim Kurzbach unserer Zeitung. Hauptkritikpunkte: Mit einem bergischen Tourismuskonzept dauere es viel zu lange. Und überdies würden die politisch Verantwortlichen der drei Gesellschafterstädte Solingen, Remscheid und Wuppertal immer nur vor vollendete Tatsachen gestellt. Kurzbach: "Bunte Infobroschüren reichen aber nicht."
Viele Fragezeichen bei Ziel-2
Nun weiß auch BEA-Geschäftsführer Bodo Middeldorf: Die Kommunikation ist — vorsichtig ausgedrückt — noch verbesserungsfähig. "Es ist in unserem Interesse, die entsprechenden Gremien schon im Vorfeld mitentscheiden zu lassen", erklärte Middeldorf. Gleichwohl sieht er die Verantwortung für etwaige Versäumnisse nicht allein in seinem Haus. Er wies darauf hin, dass in Sachen Tourismus zum Beispiel im Augenblick gleich drei Anträge laufen, um an EU-Gelder im Rahmen der Ziel-2-Förderung zu kommen.
Flüsterwald, Ehrenamt im Tourismus und Schloss Burg — allein die beiden letztgenannten Projekte kommen zusammen auf ein Volumen von rund 1,3 Millionen Euro. Wobei aber gerade in Sachen Burg noch in den Sternen steht, ob am Ende auch nur ein Cent ins Bergische fließt. Denn eigentlich passt das historische Gemäuer als Denkmal, das vor allem Familien anzieht, gar nicht zu den Ziel-2-Fördervorgaben.
Bodo Middeldorf sagte aber, inzwischen habe er die mündliche Zusage, aus alten Regionale-Mitteln 150 000 Euro für einen kleinen Schadenskataster in Sachen Schloss Burg beisteuern zu können. Geschäftsführer Middeldorf: "Wir warten nur noch auf die schriftliche Genehmigung."
