Remscheid Politiker diskutieren "samstags um 11"

Remscheid · Im F(l)air-Weltladen in Lüttringhausen stellen sich fünf Spitzenkandidaten der Region bei der Bundestagswahl vor. Die Debattenreihe läuft vom 10. Juni bis zum 8. Juli. Die Themen sind angelehnt an die Kampagne "Vision des Fairen Handels".

Die Ökumenische Initiative in Lüttringhausen, die unter anderem den F(l)air-Weltladen betreibt, hat sich für die Zeit vor der Bundestagswahl im September überlegt, mit einer Debatten-Reihe den Dialog zwischen den Bürgern und der Politik zu suchen. Dabei soll es um die Themen Fairer Handel und Asylpolitik gehen.

Vom 10. Juni bis zum 8. Juli finden unter dem Motto "samstags um 11" fünf Debatten mit jeweils einer Kandidatin oder Kandidaten zur Bundestagswahl der fünf großen Parteien statt. "Unser Ziel ist es, eine bürgernahe Debatte mit politisch Interessierten hier in Lüttringhausen zu veranstalten", sagte Johannes Haun, stellvertretender Vorsitzender der Ökumenischen Initiative.

Das Konzept sei dabei viel fruchtbarer als eine Podiumsdiskussion mit allen Teilnehmern, sagte Haun weiter: "Wir haben zwar pro Kandidaten auch jeweils nur eine Stunde Zeit, was nicht viel ist. Aber es ist auf jeden Fall mehr, als wenn fünf Politiker gemeinsam auftreten." Somit entfalle vor allem die gegenseitige Abgrenzung voneinander, die Kandidaten könnten sich ausführlicher zu ihren Standpunkten äußern, und auch die Besucher seien besser eingebunden.

Moderiert werden die fünf Termine jeweils von Profis - etwa Radio- und Print-Journalisten oder der Regionalkoordinatorin des Eine-Welt-Netzwerks, Sophia Merrem, die den ersten Termin mit Adrian Scheffels, Kandidat der Linken, am 10. Juni um 11 Uhr leiten werde. "Das ist insofern gut für uns, weil wir uns dann auch in die, hoffentlich fruchtbare, Diskussion einbringen können", sagte Haun.

Weitere Teilnehmer an den jeweils folgenden Samstagen sind Ingo Schäfer (SPD / 17. Juni), Jürgen Hardt (CDU / 24. Juni; Beginn hier um 12.30 Uhr), Ilka Bremer (Grüne /1. Juli) und Karin van der Most (FDP / 8. Juli).

Thematisch solle es nicht um allgemeinen Wahlkampf gehen, sagte Haun weiter: "Wir haben die Kandidaten zu drei Themenbereichen eingeladen, die uns am Herzen liegen." Angelehnt habe man sich dabei an die Kampagne "Vision des Fairen Handels für die Bundestagswahl 2017". Dabei würden drei Bereiche abgedeckt: "Bürgerliche Landwirtschaft, die alle Menschen ernährt", "Faire Arbeitsbedingungen weltweit" und "Menschenwürdiger Umgang mit allen". "Diese Visionen, wir könnten sie auch Forderungen an die Politik nennen, sollen bis 2021 realisierbar sein - also innerhalb einer Legislaturperiode", sagte Haun. Wichtig sei es, ein anderes und gerechteres Wirtschaften möglich zu machen.

"Die Weltläden und das Forum Fairer Handel haben hierfür neun politische Anliegen formuliert", sagte Haun. So gehe es darum, Arbeits- und Menschenrechte weltweit zu schützen, fairen Handel statt Freihandel zu installieren und faire Beschaffung zum Standard zu machen. "Aber auch die Förderung von Kleinbauern und einer bäuerlichen und ökologischen Landwirtschaft sowie die Eindämmung von Konzernmacht werden Themen sein", fügte Manfred Bauers, Vorsitzender des Arbeitskreises Bildung und Kultur der Ökumenischen Initiative an. Abgesehen vom Fairen Handel gehe es aber auch um eine humane und integrative Asylpolitik mit fairen Asylverfahren.

Eine Vielzahl an Themen also, die bei "samstags um 11" mit den Bundestagskandidaten eine Stunde lang ausführlich diskutiert werden kann.

(RP)
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