Remscheid Piste mit magischer Anziehungskraft

Remscheid · Auf dem Hof von Radsport Nagel in Lennep bauen Adler-Radsportler und Schülern an Remscheids erstem Pumptrack.

 Ein knappes Dutzend Kinder und Jugendliche standen bereit, um auf dem Hof von Radsport Nagel Remscheids ersten Pumptrack zu errichten.

Ein knappes Dutzend Kinder und Jugendliche standen bereit, um auf dem Hof von Radsport Nagel Remscheids ersten Pumptrack zu errichten.

Foto: Jürgen Moll

Mountainbike-Strecken gibt es im Bergischen Land genug. Pumptracks jedoch sind eher rar. "Wer hier in der Gegend eine solche Strecke fahren möchte, muss derzeit noch bis nach Radevormwald fahren", sagt Mike Milling (37) vom Radsportverein Adler Lüttringhausen. Dort sei bereits im vergangenen Jahr der Startschuss für den Bau eines Pumptracks gefallen, dessen Reiz darin liege, "dass die Fahrer Geschwindigkeit aufbauen können, ohne zu treten." Dafür brauche es eine Strecke mit einem Starthügel, Steilkurven und weiteren Elementen, die Schwung verleihen.

Einen solchen Track, wie Biker eine Strecke unter sich nennen, wird es nun auch in Remscheid geben. Denn seit Anfang Mai haben sich Kinder und Jugendliche vom RV Adler mit Schülern der Albert-Schweitzer-Realschule zusammengetan, um auf dem Hof des Fahrradgeschäfts Nagel in Lennep Remscheids ersten Pumptrack zu errichten.

"Den Track können alle Kids nutzen, die am organisierten Training teilnehmen", erklärt Milling. "Die Idee stammt von Lehrer Sebastian Mordmüller, der an der Realschule nicht nur unterrichtet, sondern dort auch eine Mountainbike AG leitet." Mordmüller, ein Sportlehrer, der privat aktiver Rennfahrer ist, habe den Mitgliedern seiner AG eine neue Strecke bieten wollen und dafür die Kooperation mit dem RV Adler gesucht.

"Für uns ist das eine gute Sache, weil die Kids von der Hackenberger Schule hierdurch einen Draht zum Verein bekommen und bei uns hoffentlich Mitglied werden", sagt Milling. Schon jetzt gebe es unter den rund zehn Jugendlichen aus der AG "zwei Mountainbiker, die bei uns in der Fun-Klasse fahren", ergänzt der 37-Jährige, der als Jugendwart einen guten Überblick über alle Nachwuchskräfte in den Adler-Reihen hat.

Um die Neulinge mit den Verantwortlichen im Verein zusammenzubringen, war auch Ingo Lüdtke (58), einer von zwei Leitern der Mountainbike-Aufbaugruppe, dabei. "Das war auch unter praktischen Gesichtspunkten hilfreich, weil der Bau eines Pumptracks dann doch nicht so einfach ist wie gedacht", verrät Lüdtke, der hofft, dass sich bis zu den nächsten Terminen, an denen das Projekt fertiggestellt werden soll, "noch ein paar Baumeister mit mehr Sachverstand melden". Denn um diese Strecke so zu bauen, "dass die Hügel bei Regen nicht absacken und die Anbauelemente auch dauerhaft belastbar sind", seien "eher Ingenieure als gute Mountainbiker gefragt".

Das bedeute aber nicht, dass die bisher geleistete Arbeit nicht gut sei. Im Gegenteil: "Ich staune über den unermüdlichen Fleiß der jungen Leute, Erde heranzukarren und Hügel zu schaufeln." Auch die erheblichen Vorarbeiten von Dirk Lepperhoff, dem langjährigen Geschäftsführer des Vereins, seien eindrucksvoll: "Dirk hat mit seiner Stichsäge sämtliche Elemente aus Holz fast im Alleingang gebaut." Das Holz habe die Inhaberin des Radsportgeschäfts, Gisela Nagel, zur Verfügung gestellt. "Und jetzt spendiert sie uns auch noch ein Blockhäuschen im Hof, in dem wir später Material lagern können", freut sich Lüdtke und ist dankbar für den Einsatz der ehemaligen Radsportlerin, die in ihrer aktiven Zeit wiederholt an Weltmeisterschaften teilnahm und Lüdtke zufolge "immer noch mit ganzem Herzen am Radsport hängt".

Auch Dirk Lepperhoff (53) ist froh, "dass Gisela uns auf diese Weise unterstützt". Schließlich sei ein Pumptrack "eine Strecke, die junge Mountainbiker magisch anzieht". Er selbst jedoch werde "nicht darüber heizen". Das überlasse er lieber "den Radfahrern, die etwas mehr Technik drauf haben als ich". Bei ihm daheim stehe zwar auch ein Mountainbike, "damit fahre ich aber brav über Waldwege und keine Jumplines rauf und runter".

(RP)
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