Remscheid Pfarrer hinterlässt Spuren

Remscheid · Lennep Abschied nahm gestern die Evangelische Kirchengemeinde Lennep von ihrem Pfarrer Redmer Studemund. Vor neun Jahren trat der heute 43-Jährige hier seine erste Pfarrstelle an. In der Stadtkirche wurden er und seine Frau Frauke getraut und im Laufe der folgenden Jahre drei Söhne (acht, sechs und fast ein Jahr alt) getauft. Die Familie brachte Leben ins Pfarrhaus am Hackenberg und der junge Theologe frischen Wind in die Gemeinde.

Zeit zum Aufbrechen

Doch obwohl der Dienst in Lennep in eine ganz wichtige persönliche Lebensphase fiel, er die Gemeinde, die Mitarbeitenden und ihre Mitglieder außerordentlich schätzt und er "mit Wehmut" gehe, wird sich Studemund nun anderen Aufgaben zuwenden: "Es bringt etwas, aufzubrechen, neue Impulse zu geben und zu bekommen." Seine neue Wirkungsstätte an der Immanuel-Kirche im Aachener Süden kennt er bereits, hat er doch in Aachen sein Vikariat absolviert. "Ich mag die Stadt sehr, und es ist ein spannender Pfarrbezirk, den ich dort übernehme", sagt er.

Aus Lennep werde er viele positive Erfahrungen mitnehmen. "Ich habe hier gelernt, dass es gelingt, etwas aufzubauen." Gerade in der Familien- und Kulturarbeit hat er sich engagiert und große Unterstützung durch "ein tolles Gefüge von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter" erfahren. "Diesem Niveau und der offenen, vielen Frömmigkeitsstilen aufgeschlossenen Gemeinde werde ich hinterher trauern", sagt Pfarrer Studemund.

Bei aller Zufriedenheit, mit der er zurückblickt, galt es jedoch auch, unbequeme, kontrovers diskutierte Entscheidungen zu tragen und durchzusetzen. In seine Zeit als Presbyteriumsvorsitzender fielen die Trennung von der evangelischen Kindertagesstätte Hackenberg sowie die Übertragung der Unterhaltungsfinanzierung für die Waldkirche an den Förderkreis. Bei den damaligen Gemeindeversammlungen musste sich auch Studemund Kritik und unangenehme Fragen gefallen lassen. "Die Konflikte waren nicht schön, aber es führte ja nichts daran vorbei", erinnert er sich an die Sparzwänge, auf die die Kirchengemeinde reagieren musste.

Trotz der vielen Verwaltungsaufgaben, denen sich Pfarrer heute stellen müssen, ist für Studemund indes immer noch das wesentliche Anliegen, von der "Sprachfähigkeit des Glaubens" zu erzählen. "Jesus hat etwas zu sagen für dein Leben", hat er manchem Gemeindemitglied gelegt. Dass seine Nachfolge in Lennep gut geregelt ist, erfüllt ihn mit Freude. Gemeindepfarrerin Susanne Peters-Gößling wird den Pfarrbezirk 3 übernehmen.

(RP)
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