Remscheid Partymeile mit zahllosen Bollerwagen

Remscheid · Rund 3000 Vatertag-Ausflügler machten Halt in Grund. Zum zwölften Mal wurde dort der Frühschoppen ausgerichtet.

 Das Team "Boller-Gerät" hatte beim 12. Vatertag- Frühshoppen seine Premiere. Die Jungs kommen aus Remscheid, Wuppertal, Radevormwald und Solingen. Das "Boller-Gerät" ist mit einem Kühlschrank, Nebelmaschine und 230 Volt Generator ausgestattet.

Das Team "Boller-Gerät" hatte beim 12. Vatertag- Frühshoppen seine Premiere. Die Jungs kommen aus Remscheid, Wuppertal, Radevormwald und Solingen. Das "Boller-Gerät" ist mit einem Kühlschrank, Nebelmaschine und 230 Volt Generator ausgestattet.

Foto: Jürgen Moll

Einmal im Jahr verwandelt sich das beschauliche Dörfchen Grund in eine Partymeile unter freiem Himmel. Dann strömen tausende Feierwillige in den nördlichsten Teil des Remscheider Stadtgebietes, haben ihren Bollerwagen und ihre Kumpels im Schlepptau und feiern das Leben. Mehr als 3000 Besucher zählten die Veranstalter am Donnerstag und erinnerten sich mit Erstaunen an die Anfänge.

Damals, vor zwölf Jahren, war Christian Jablonski, Gastronom in Grund, gerade Vater geworden. Mit seinen Kumpels stellte er einen Grill vor das Restaurant, hörte Musik und fand sich plötzlich im Kreis vieler Wanderer mit Bollerwagen wieder, die zufällig auf der beliebten Wanderroute in Grund vorbeigekommen waren und sich zu der Gruppe gesellten. "Dann kam Jahr für Jahr etwas dazu", erzählte Ehefrau Cathrin Zache, "ein Bierwagen, ein Nagelbalken, Live-Musik und ein Bollerwagen-Contest."

Die Zahl derer, die am "Vatertag" nach Grund pilgerten, stieg immer weiter. Inzwischen hat das Fest mit Livemusik längst Kult-Status für viele Männer, die sich mit dem Bollerwagen auf den Weg machen. "Früher gab es hier im Ort mehrere Gaststätten", erinnerte sich ein Anwohner im Feiergetümmel, "und einmal im Jahr wurde ein großes Dorffest ausgerichtet." Als die Gaststätten nach und nach schlossen, sei es ruhiger geworden. "Aber feiern konnten wir hier schon immer", ergänzt er und freut sich, dass der zugezogene Gastronom Christian Jablonski die Feststimmung zurück nach Grund geholt hat.

Der sah sich mit der wachsenden Veranstaltungen allerdings auch neuen Herausforderungen ausgesetzt: "Im vergangenen Jahr mussten wir das Sicherheitssystem umstellen", erzählte Cathrin Zache. Immer mehr Menschen, Sonne, Bier und Jugendliche, die ihre Grenzen nicht kannten: Inzwischen gibt es einen Zaun, der Festgelände und Straße trennt und einen Sicherheitsdienst.

Auf einem Bollerwagen-Parkplatz müssen die mitgebrachten Wagen abgestellt werden. Die Feierfreude trübt das nicht. Zur zwölften Auflage des großen "Vatertags"-Frühschoppens spielte am Donnerstag bereits traditionell die Band "Privacy" und das Wetter spielte besser mit als zunächst angekündigt.

Und so enterten die Ausflügler mit ihren Bollerwagen den Ortsteil, brachten Musik mit, grillten zuweilen sogar vor den Toren des Festgeländes ihres Steaks und ließen sich ihr Bierchen schmecken. Auch Anwohner verlegten das Mittagessen auf das Feiergelände und ließen sich vom Profi-Gastronom kulinarische Köstlichkeiten servieren.

Später am Tag kamen immer mehr Frauen und auch einige Kinder dazu. "Zum Abholen", scherzte Cathrin Zache augenzwinkernd, ergänzte dann aber auch: "Wir freuen uns, dass die Veranstaltung auch immer mehr von Familien besucht wird."

(RP)
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