„Parking Day“ in Remscheid Stellplatz wird zum Vorgarten

Innenstadt · Mitglieder der Grünen und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) Bergisch Land verwandelten im Rahmen des weltweiten Aktionstags „Parking Day“ einen Stellplatz an der Konrad-Adenauer-Straße in einen kleinen Vorgarten.

 (v.l.) Helmut F. Ruppert, Lars Jochimsen und Susanne Fiedler besetzen einen Parkplatz.

(v.l.) Helmut F. Ruppert, Lars Jochimsen und Susanne Fiedler besetzen einen Parkplatz.

Foto: Jürgen Moll

Mitglieder der Partei Bündnis 90/Die Grüne und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) Bergisch Land verwandelten im Rahmen des weltweiten Aktionstags „Parking Day“ einen Stellplatz an der Konrad-Adenauer-Straße in einen kleinen Vorgarten, um auf den enormen Flächenverbrauch durch parkende Autos aufmerksam zu machen.

Gut zwei Meter breit und rund zehn Meter lang ist eine Parkbucht an der Konrad-Adenauer-Straße, in der für gewöhnlich zwei Autos abgestellt werden. Viel Platz, den man auch anders verwenden könnte, finden Susanne Fiedler und Lars Jochimsen von den Grünen sowie Helmut Ruppert, Mitglied des VCD. Gemeinsam haben die beiden Organisationen erstmals am internationalen Parking Day teilgenommen, um auf die Flächenungerechtigkeit hinzuweisen.

Denn statt die „tote Fläche“ für parkende Autos bereit zu halten, finden die drei Aktivisten, könnte der Platz mit Leben gefüllt werden, als kleiner Vorgarten fürs Urban Gardening oder als Spielfläche beispielsweise. „Das bietet mehr Lebensqualität als ein Parkplatz“, findet Fiedler. Mit einem kleinen Beistelltisch, einigen Stühlen und einem Sonnenschirm hatten es sich die drei auf der Fläche gemütlich gemacht. Statt für Autos, sagt VCD-Mitglied Ruppert, könnten die Flächen am Straßenrand auch für die Außengastronomie verwendet werden. Ein Positivbeispiel sei etwa die Umsetzung dieser Idee an der Alten Bismarckstraße: Statt Autos vor Kneipe und Bar soll eine kleine Terrasse für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Das sei der richtige Ansatz. Ähnliches würden sie auch gerne in der Hindenburgstraße sehen. Eine attraktive Flaniermeile statt einer unschönen Abstellfläche am Straßenrand. Am liebsten würden Fiedler und Ruppert alle Parkflächen im öffentlichen Raum umgestalten. „Es gibt schließlich genug Parkhäuser in der Innenstadt, in denen man parken kann“, sagte Fiedler. Die Menschen seien alle nur zu bequem, um die paar Meter bis zu den Geschäften zu gehen.

Jochimsen versteht aber, dass für eine realistische Umsetzung die Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Was nicht funktioniere, sei bei gleichbleibender Autonutzung die Parkflächen abzuschaffen. „Ich verstehe schon, dass es attraktiver ist, mit der Familie im Auto in die Stadt zu fahren, als mit dem Bus.“ Letzterer sei im Zweifel teurer als das Parkticket. Daher müsste als Erstes der ÖPNV weiterentwickelt werden, ehe die Parkflächen abgeschafft werden könnten.

Es brauche viele kleine Schritte. Aber notwendig, um die Klimaziele zu erreichen, befindet Susanne Fiedler. Denn weniger Autos in den Städten würden mehr unversiegelte Flächen ermöglichen und eine signifikante Abnahme des CO2-Ausstoßes bedeuten.

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