Wuppertal OB-Wahl: CDU warnt vor Rot-Rot-Grün im Rathaus

Wuppertal · Das Wettrennen der Finalisten Jung und Mucke ist gestartet. FDP und Linke wollen den Sturz des Amtsinhabers.

Es wird eng für den amtierenden Oberbürgermeister. Peter Jung /CDU) muss am 27. September in die Stichwahl mit seinem Herausforderer von der SPD, Andreas Mucke. Kaum 24 Stunden nach der Wahl vom Sonntag begann am Montagabend dass Wettrennen der Finalisten. Die Grünen hatten Jung und Mucke auf den Laufsteg gebeten. Die Partei will danach entscheiden, ob sie ihren Anhängern für einen der beiden Kandidaten eine Wahlempfehlung geben wird. Einige politische Mitbewerber der Grünen sind da schon ein paar Schritte weiter. Für die Wuppertaler Kreispartei der Linken hat deren Sprecherin Susanne Herhaus bereits eine eindeutige Empfehlung für Andreas Mucke abgegeben. Der FDP-Kreisvorsitzende Marcel Hafke äußerte ebenfalls Präferenzen für einen Wechsel auf dem Chefsessel im Barmer Rathaus.

Während sich die SPD wie der Wahlsieger fühlt, weil Mucke mit 35,58 Prozent der Stimmen nur knapp zwei Prozentpunkte hinter Jung ins Ziel kam, ist die Stimmung bei der CDU angespannt. Dort hat offenbar niemand mit einem derart knappen Ausgang des Rennens gerechnet. Aber die Ursache scheint eindeutig zu sein. Den Christdemokraten ist es nicht gelungen, ihre Anhänger zu mobilisieren.

Im Vergleich zur OB-Wahl des Jahres 2009 (Jung gegen Bell), verlor die SPD lediglich 1600 Stimmen, während der CDU 21 000 Wähler abhandengekommen sind. Die gelte es nun an die Urnen zu bringen, sagt der Chef der Ratsfraktion, Michael Müller. Er wolle an der Zusammenarbeit mit der SPD im Rat festhalten, wie sie im Koalitionspapier vereinbart worden sei, sagte Müller. "Sollte Herr Mucke das infrage stellen, muss er sich auch die Alternative überlegen. Die lautet Rot-Rot-Grün", so der Fraktionschef. "Dass Mucke damit die Probleme der Stadt löst, kann ich mir nicht vorstellen." Aber das entscheide ja auch nicht Mucke, sondern der Unterbezirks-Parteitag der SPD.

Für die Stichwahl rechnet Stadtdirektor und Wahlleiter Johannes Slawig mit einem frühen Ergebnis. "Am 27. September stehen nur noch zwei Kandidaten zur Wahl, daher gehe ich davon aus, dass das Ergebnis gegen 19 Uhr feststehen wird." Für alle, die live dabei sein wollen, gibt es am Wahlabend ab 18 Uhr eine Wahlparty im Lichthof des Barmer Rathauses.

Slawig dankte den 1600 Wahlhelfern und dem Wahlteam für die gute und schnelle Arbeit am vergangenen Sonntag. Bei einer Wahlbeteiligung von nur 36,7 Prozent waren allerdings auch deutlich weniger Stimmzettel auszuwerten als in früheren Jahren bei Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen.

(RP)
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