Remscheid Nur eine sichere Wache bleibt in Lennep

Remscheid · Ein Erhalt der Wache an der Wupperstraße ist die einzige verbliebene Option, sagt Polizeipräsident Markus Röhrl.Probleme mit der Sicherheit müssen dafür aber bis 2019 gelöst werden. Vermieter will Kellerräume ausbauen.

 Das Polizeipräsidium Wuppertal möchte die Wache in Lennep am bisherigen Standort an der Wupperstraße erhalten.

Das Polizeipräsidium Wuppertal möchte die Wache in Lennep am bisherigen Standort an der Wupperstraße erhalten.

Foto: Jürgen Moll

Das Polizeipräsidium Wuppertal, zu dem Remscheid gehört, möchte die Wache in Lennep am bisherigen Standort an der Wupperstraße erhalten. Das berichtete der neue Polizeipräsident Markus Röhrl am Mittwochabend in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Lennep.

Das werde aber nur funktionieren, wenn es gelinge, die Wache sicherer zu machen. Aktuell können die Polizisten ihre Dienstwaffen nicht im Gebäude lagern. Es gebe dort keine Waffenschränke, sagte Röhrl. Heißt praktisch: Die Beamten nehmen ihre Waffen nach Dienstende entweder mit nach Hause und lagern sie dort sicher in einem Tresor oder sie bringen sie zur Hauptwache an den Quimperplatz in Alt-Remscheid. Gelinge es nicht, dieses Problem vor Ort zu lösen, "haben wir ein Problem", sagte Röhrl. Alternative Lösungen für eine Wache schieden aus Kostengründen aus.

Pläne, mit der Wache an einen anderen Standort im Stadtteil umzuziehen, scheiterten vor allem an fehlenden geeigneten Objekten in Lennep, sowie an den Mietkosten, die in einem von Investoren zu errichtenden Neubauten angefallen wären.

Um Zeit zu gewinnen, hat die Polizei den Mietvertrag an der Wupperstraße, der in diesem Jahr ausgelaufen wäre, um ein Jahr verlängert. Nun gehe es darum, die Wache so zu ertüchtigen, dass auch die Landesoberbehörde von ihrer Tauglichkeit für die Zukunft überzeugt sei, sagte Röhrl. Die fehlende Sicherheit der Wache ist das drängendste, aber nicht das einzige Problem der Wache. Es fehlen Sozialräume und Duschen, für weibliche und männliche Kollegen gibt es keine getrennten Umkleideräume. Hier könnte ein leerstehender Kellerraum Abhilfe schaffen, den der Vermieter für die Zwecke der Polizei umbauen möchte, berichtete Röhrl.

In seinen Eingangsworten hatte Röhrl den Politikern klar gemacht, dass unter polizeistrategischen Aspekten das Vorhalten einer Wache im Stadtteil nicht unbedingt die bessere Lösung sein müsse. Sie müsse während der Öffnungszeiten besetzt sein, das binde Personal im Gebäude, das sonst auf der Straße Dienst tun könne, wo es auch von der Bevölkerung gesehen und angesprochen werden könne.

Eine stationäre Wache bringe also nicht zwangsläufig einen Sicherheitsgewinn. Auch die Entwicklung der Kriminalitätszahlen könne gegen einen Wachenstandort in Lennep sprechen. Sind die Zahlen in Remscheid schon deutlich unter dem Landesdurchschnitt, so liegen sie im Stadtteil Lennep noch einmal darunter.

Der Polizeiführung sei aber bewusst, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger sich nicht von Zahlen beeinflussen lasse. Seit den massiven Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln habe das Sicherheitsgefühl der Bürger gelitten. Auch vor diesem Hintergrund will man an der Wache in Lennep möglichst festhalten. "Eine Besetzung rund um die Uhr wird es nicht geben", machte der Polizeipräsident klar.

Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) zeigte sich zufrieden mit den Ausführungen Röhrls. Das Konzept klinge gut. "Wir können damit leben."

(hr)
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