Remscheid Noch drei Wochen Geduld in Vieringhausen

Remscheid · Die neue Gasleitung muss ans Netz angeschlossen werden. Apotheker beklagt schlechte Information.

 Die Baustelle in Vieringhausen führt immer wieder zu langen Staus vor allem Richtung Innenstadt.

Die Baustelle in Vieringhausen führt immer wieder zu langen Staus vor allem Richtung Innenstadt.

Foto: Peiseler

Noch bis zum 20. April müssen sich die Autofahrer an der Kreuzung Vieringhausen / Solingerstraße mit einer Fahrspur begnügen und vor allem während der Rushhour längere Staus erdulden. "Die neuen Gasleitungen werden nun ans Netz angeschlossen", sagt Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes.

Über tausend Haushalte und mehrere große Firme hängen an diesem Netz. Die Kreuzung Vieringhausen / Solingerstraße ist aus Sicht der Autofahrer und der Anlieger seit dem vorigen Jahr ein unvermeidliches Ärgernis. Die Wanderbaustelle auf dieser engen Straße ließ häufig keinen Verkehr in zwei Richtungen zu.

Zurzeit entsteht in diesem Bereich häufig eine Verkehrslage, die viel Geduld erfordert. Wer aus der Innenstadt kommt, steht nicht selten in einer Schlange, die mindestens bis zur Shell-Tankstelle reicht. Die Ampel ist so geschaltet, dass ein großer Schwung an Autos während der Grünphase passieren kann.

So rutscht man meist mit der zweiten Grünphase mit durch. Das gilt auch für die Gegenrichtung. Von den anliegenden Geschäftsinhabern verlangt die Baustellenführung ebenfalls gute Nerven.

Guido Dasbach, Inhaber der Apotheke Vieringhausen, hat bereits im vorigen Jahr schmerzlich erlebt, was eine solche Verkehrsbeeinträchtigung bedeutet. "Ich habe deutliche Einnahmeeinbußen hinnehmen müssen", sagt er. Zwar kann der angrenzende Parkplatz angefahren werden, aber die schlechte Verkehrslage schrecke die Kunden dann doch ab, ihr Rezept bei ihrer Stammapotheke einzulösen.

Dasbach sei froh, dass die Bauzeit in die Osterferien falle. Weil manche Ärzte in der Umgebung während der Ferien die Praxis geschlossen haben und viele Kunden im Urlaub sind, sei in seiner Apotheke weniger zu tun als sonst. "Ich habe Verständnis dafür, dass die Gasleitungen erneuert werden müssen", sagt Dasbach.

Er sehe auch den Fortschritt bei den Arbeiten. Er hätte nur gerne früher davon erfahren. Erst einen Tag nach Baubeginn erreichte ihn die Mitteilung der Baufirma, dass es nun losginge. So hatte er keine Zeit mehr, den Dienstplan anzupassen oder verstärkt Botendienste anzubieten.

Die Verspätung hat ihren Grund in der Planung der Bauphase. Wie Jürgen Beckmann berichtet, haben Stadt und Baufirma noch einen Tag vor Baubeginn miteinander verhandelt, wie lange die Bauzeit dauern soll. "Wir haben es in letzter Minute geschafft, die Zeit noch um zwei Wochen zu verringern", sagte Beckmann.

Daher kam der Brief erst verspätet, was bedauerlich sei. Immerhin erreichte Dasbach diesmal eine Mitteilung. Vor einigen Jahren war das noch ganz anders. Die Bushaltestelle für die 654 in unmittelbarer Nähe musste erneuert werden. Als er seine Apotheke morgens öffnen wollte, war der ganze Bürgersteig aufgerissen und die Zufahrt zum Parkplatz blockiert.

Niemand hatte ihn vorher informiert. Wochen tat sich danach nichts, weil der Subunternehmer, der die Asphaltierung machen sollte, Insolvenz angemeldet hatte. Dasbach, Autofahrer und Kunden sind froh, wenn die Baustellenzeit in Vieringhausen Ende April endlich zu Ende geht.

(RP)
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