Remscheid Neuer Partner für Flüchtlinge und Helfer

Remscheid · Der Theologe Charles Donkor aus Ghana koordiniert die Flüchtlingsarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Lennep.

 Charles Donkor koordiniert für den Kirchenkreis Lennep die Arbeit der Ehrenamtler bei der Betreuung von Flüchtlingen. Pfarrerin Annette Cersovsky und Superintendent Hartmut Demski unterstützen ihn.

Charles Donkor koordiniert für den Kirchenkreis Lennep die Arbeit der Ehrenamtler bei der Betreuung von Flüchtlingen. Pfarrerin Annette Cersovsky und Superintendent Hartmut Demski unterstützen ihn.

Foto: Nico Hertgen

Charles Donkor entspricht dem Anforderungsprofil, das der Evangelische Kirchenkreis Lennep für die neu geschaffene Stelle des Koordinators für Flüchtlings- und Asylarbeit, aufgestellt hat, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. "Von allen Bewerbern - und davon gab es einige - erfüllt er am meisten unsere Erwartungen. Er ist sowohl mit den kirchlichen als auch mit den kommunalen Strukturen vertraut. Und vor allem: Er kennt Flüchtlinge", sagte Pfarrerin Annette Cersovsky, Leiterin der Abteilung Gemeindedienste, als ihr neuer Mitarbeiter gestern der Presse vorgestellt wurde.

Charles Donkor wurde 1965 in Ghana geboren und lebt seit 1993 in Deutschland. Zum Theologiestudium ist er im britischen Manchester gewesen, hat zudem Missiologie und Seelsorge studiert. Seine Erfahrungen in der Klinikseelsorge kommen derzeit der Evangelischen Stiftung Tannenhof zugute, wo er ehrenamtlich die ausländischen Patienten seelsorgerisch betreut.

Seine neue Aufgabe unter dem Dach des Kirchenkreises soll in erster Linie der Koordination von Ehrenamtlern dienen, die sich auf Kirchenkreisebene in die Flüchtlingsarbeit einbringen wollen. Weil in Remscheid die meisten Asylsuchenden leben, wird hier der Schwerpunkt seiner Arbeit sein. Neben der Stadtverwaltung und dem Verein Begegnen Annehmen Fördern (BAF) ist auch die Caritas in der Betreuung der Flüchtlinge aktiv. Durch enge Zusammenarbeit soll nun sicher gestellt sein, dass die Kompetenzen zum Wohle aller besser verteilt werden.

"Vieles ist bislang nebeneinander hergelaufen. Wir müssen also etwas besser sortieren", erklärt Pfarrerin Cersovsky. Charles Donkor wird Ansprechpartner für alle sein, die ehrenamtlich auf verschiedene Weise dazu beitragen wollen, eine Willkommenskultur für dienach Remscheid kommenden Menschen zu entwickeln. Der Theologe hat die Übergangswohnheime schon besucht und ist schnell mit den Bewohnern in Kontakt gekommen. "Ich möchte erfahren: Wo ist Beratung und wo Begleitung notwendig." Sodann können zum Beispiel Hausaufgabenhilfe, Deutschunterricht oder Hilfe bei Behördengängen durch Ehrenamtler vermittelt werden.

So viele Flüchtlinge sind in NRW-Einrichtungen untergebracht
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Foto: dpa, bom fdt Ken jol

"Wer helfen möchte, kann nicht in einem Flüchtlingsheim an eine Tür klopfen und spontan seine Hilfe anbieten", macht Superintendent Hartmut Demski auf die Notwendigkeit einer professionellen Koordinierung der Unterstützungsangebote deutlich. Eine gute Vorbereitung verhindere, dass sich später Probleme einstellen, sagt Annette Cersovsky hinsichtlich des Zusammentreffens mit unterschiedlichen Kulturen, Religionen und Lebensgeschichten. Charles Donkor hat schon einiges angestoßen und ist mit andern Akteuren der Flüchtlingshilfe im engen Austausch.

(bona)
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