Remscheid Neuer Nahverkehrsplan liegt vor
Remscheid · Wie gut ist Remscheid an das Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) angeschlossen? Wo hakt's bei Verbindungen innerhalb der Stadt? Wie und wo muss nachgebessert werden, um Kunden zu halten oder neue zu gewinnen? Diese und viele andere Fragen zum Fahrplanangebot in der Werkzeugstadt beantwortet der zweite "Nahverkehrsplan".
Das umfangreiche Werk liegt jetzt den politischen Gremien zur Debatte vor. Einige Eckpunkte: Auszugehen ist von einem Rückgang der Einwohnerzahlen, der stärker als erwartet ausfällt. 2020 leben voraussichtlich nur noch 107 500 Menschen in Remscheid, das sind rein rechnerisch rund eine Million Fahrten pro Jahr weniger oder zirka 118 Fahrten täglich.
Einsparmöglichkeiten sehen die Planer jedoch nicht, weil Einschränkungen im Fahrplan Kunden abschrecken könnten. Außerdem wird mit mehr Mobilität und steigenden Einpendlerzahlen gerechnet. Die Gruppe der Älteren rückt ins Blickfeld und soll mit spezielen Angeboten beworben werden.
Die Erreichbarkeit von Oberzentren wird unterschiedlich bewertet: Während Wuppertal und Düsseldorf als gut erreichbar eingestuft werden, fällt die Bewertung des Ziels Köln schlecht aus. Insgesamt betrachtet sei Remscheids Lage im ÖPNV-Netz aufgrund zahlreicher "Umsteigezwänge" wenig attraktiv.
Der erste Nahverkehrsplan stammt aus dem Jahre 1995 und gilt somit als veraltet. Um den Bedarf im ÖPNV-Netz fortzuschreiben, haben Verwaltung und ein Kölner Planungsbüro die Bevölkerungsentwicklung bis 2020 und die Mobilität verschiedener Gruppen unter die Lupe genommen.