Remscheid Neuer Lebensraum für Molche

Remscheid · Hohenhagen In Thomas Frieses Stimme schwingt Begeisterung mit, als er am neuen Amphibiengewässer steht. "Wir sind alle gespannt. Es ist ein richtiges Experiment", erklärt der Mitarbeiter des städtischen Umweltamtes. Der erste von zwei künstlichen Teichen im Naturschutzgebiet "Steinbruchgelände Hohenhagen" wurde jetzt ausgehoben. Er soll wie der geplante Teich Nummer zwei zum Laichgewässer und zur Kinderstube verschiedener Molcharten werden.

 Thomas Friese vom städtischen Umweltamt (l.) und Landschaftsgärtner Sven Becker zeigen, wo sich bald Amphibien wohl fühlen sollen.

Thomas Friese vom städtischen Umweltamt (l.) und Landschaftsgärtner Sven Becker zeigen, wo sich bald Amphibien wohl fühlen sollen.

Foto: Nico Hertgen

Teiche waren ausgetrocknet

Bis vor kurzem waren die beiden fast 30 Jahre alten Teiche vollständig ausgetrocknet. Ihre Bewohner hatten sich, so sie denn an Land überleben konnten, in die umliegenden Büsche verkrochen. Mit dem Regen kamen jedoch das Wasser und seine Bewohner in den Teich zurück. "Das war für uns Beweis genug, dass hier Bedarf nach entsprechenden Gewässern besteht", erklärt Friese.

In Zusammenarbeit mit der Firma Pawlik wurden die beiden Gruben für die neuen Gewässer ausgehoben und mit einer neuartigen Masse wasserdicht gemacht. Wie Friese und Landschaftsbauer Sven Becker berichten, sollen die Teiche von Wasser, das den Steilhang hinunter sickert, und vom Regen befüllt werden — ein Lebensraum für Molche, die dort ablaichen können. Die Jungmolche werden die Teiche dann vor dem Austrocknen verlassen — ein ganz natürlicher Zyklus. Mit 70 bis 100 Quadratmetern Fläche und rund 1,50 Metern Tiefe werden die Teiche größer sein als ihre Vorgänger und Molchen sowie anderen Amphibien noch länger einen Lebensraum bieten können. 8000 Euro wird die Kompensationsmaßnahme für die Bebauung auf dem Hohenhagen kosten. Um Wasserpflanzen braucht sich niemand zu kümmern. "Die werden von Wind und Enten eingetragen. Die Teiche werden einfach sich selbst überlassen. Das regelt sich dann allein", erläutert Friese.

(mll)
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