Remscheid Neue Straßen sollen entlasten

Remscheid · Der bisherige NRW-Verkehrsminister, Harry Voigtsberger, hat Remscheid Geld in Aussicht gestellt, wenn die Stadt zur Entlastung der Kreuzung B51/B237 kommunale Straßen baut. Die CDU liest daraus eine Absage an die B51n.

 Stau an der Kreuzung von B 51 und B 237. Schon lange fordern die Bergisch Borner eine Entlastung durch die Umgehungsstraße B 51n. Jetzt soll eine alternative Lösung gesucht werden.

Stau an der Kreuzung von B 51 und B 237. Schon lange fordern die Bergisch Borner eine Entlastung durch die Umgehungsstraße B 51n. Jetzt soll eine alternative Lösung gesucht werden.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Rätsel gibt den Remscheidern jetzt ein Brief aus Düsseldorf auf. Darin schreibt der bisherige NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD) an Oberbürgermeisterin Beate Wilding, dass für die Entlastung der Kreuzung B51/B237 in Bergisch Born eine alternative Lösung zur geplanten Umgehungsstraße B 51n zu suchen sei — "unabhängig davon, ob diese gegebenenfalls nur als Zwischenlösungen dienen kann".

Aus verkehrlicher Sicht, so schreibt Voigtsberger weiter, bestehe im Bereich dieser Kreuzung "eine Schwachstelle". Mit einer "punktuellen baulichen Maßnahme" könne die Verkehrssituation verbessert werden. "Die Förderung eines solchen Projektes wäre gegebenenfalls möglich."

Umgehung gilt als nachrangig

Schon seit Jahren hoffen die Bürger in Bergisch Born auf eine Entlastung ihrer viel befahrenen Straßenkreuzung durch die B 51n. Die NRW-Landesregierung hat diese bei einer Neubewertung aller Straßenbauprojekte jedoch als nachrangig eingestuft. Fatal nicht nur für die lärmbelasteten Bergisch Borner, sondern auch für das im Ortsteil geplante Gewerbegebiet Gleisdreieck. Daher lautet ein Ratsbeschluss, dass das Gewerbegebiet erst dann gebaut wird, wenn auf der B 51n Autos rollen.

Der Brief von Voigtsberger gebe jedoch keinen Anlass zur Hoffnung, dass die Landesregierung umdenkt, im Gegenteil. "Das ist so wachsweich, dass es eigentlich ein Nein ist", sagt CDU-Ratsfraktionschef Jochen Siegfried. Voigtsberger habe den Plänen der Umgehungsstraße eine Absage erteilt, indem er Alternativen einfordere. In der Sitzung des Hauptausschusses am 31. Mai will Siegfried wissen, wie denn die Alternativen aussehen. Siegfried kritisiert auch, dass der Brief vom 30. April datiert ist, Wilding ihn aber erst am 15. Mai — nach der Landtagswahl — an die Fraktionen weitergab.

Tatsächlich sind die Städte Remscheid und Hückeswagen bereits im Gespräch, um das Gewerbegebiet Gleisdreieck mit neuen, kommunalen Straßen zu erschließen. Als Nebeneffekt erhoffen sich die Beteiligten eine Entlastung der Kreuzung B51/B 237. Aus Sicht von Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein bieten die Formulierungen Voigtsbergers "Interpretationsspielraum". Was ist mit "punktuell" gemeint? Wie hoch könnte die Förderung ausfallen? Um diese Fragen zu klären, "werden wir jetzt das Gespräch mit dem Ministerium suchen", sagt Sonnenschein.

(RP)
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