Remscheid Neue Grillregeln fallen bei der Politik durch

Remscheid · Stadt will Grillen in der Öffentlichkeit nur an festen Plätzen erlauben. Kritik: Platz in der City muss her.

Bei ihrem Ansinnen, die Regeln für das Grillen im öffentlichen Raum genauer zu fassen, stößt die Stadt auf Widerstand in der Politik. Die dafür nötige Änderung der Ordnungs- und Sicherheitsverordnung fand im Umweltausschuss, dem zuständigen Fachgremium des Rates, keine Mehrheit. Die Abstimmung fiel mit acht Ja-Stimmen und acht Nein-Stimmen unentschieden aus. Damit ist das Papier zunächst einmal abgelehnt.

Wie berichtet, will die Stadt das wilde Grillen komplett verbieten. Wer draußen im Grünen eine Wurst auf den heißen Rost legen will, soll dafür künftig einen der beiden öffentlichen Grillplätze im Kuckuck oder im Lennepebachtal nutzen.

Dass es kein Angebot in der Innenstadt geben soll, will die SPD nicht hinnehmen. "Für eine Stadt mit 110.000 Einwohnern sind zwei Grillplätze zu wenig", sagte Otto Mähler, Bezirksbürgermeister von Alt-Remscheid. Dass die Stadt einen Grillplatz im Stadtpark ablehnt, ist für ihn nicht nachvollziehbar. Junge Leute hätten einen Anspruch darauf, im bevölkerungsreichsten Stadtbezirk ein solches Angebot zu bekommen. Mähler verwies auf Nachbarstädte, wo Grillplätze angemietet und als Sicherheit ein Pfand und eine Adresse hinterlassen werde.

Bislang war das Grillen im öffentlichen Raum geduldet worden, wenn dadurch niemand belästigt wurde. Diese liberale Haltung führte im vergangenen Sommer aber zu zahlreichen Beschwerden, vor allem weil viele Grillfreunde ihren Müll an Ende der Party zurückließen, teilweise - wie im Kuckuck - auch noch heiße Asche auf Parkbänke schütteten. Daraufhin ging das Ordnungsamt dazu über, die Personalien der Griller aufzunehmen, um sie später verantwortlich machen zu können.

Eine Praxis, die einen enormen Arbeitsaufwand bedeutete, berichtete Beckmann der BM. Ziel der neuen Regeln sei es, verlässliche Aussagen darüber zu schaffen, was geht und was nicht. Dazu gehört auch die klare Ansage, dass Einweggrills nicht erlaubt sind.

Die neue Verordnung sieht auch vor, dass Hunde in Parks an der Leine zu führen sind. Ausnahmen bilden Freilaufzonen. Eine gibt es im Stadtpark, im Kuckuck soll eine neue dazukommen.

(hr)
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