Ilonka Stebritz aus Remscheid Neue Chefin beim Bundesverband Contergangeschädigter

Remscheid · Die 52-jährige Ilonka Stebritz aus Remscheid ist die neue Vorsitzende des Bundesverbands Contergangeschädigter. Nach Verbandsangaben von Dienstag wurde die ausgebildete Verwaltungsfachangestellte bei der Jahreshauptversammlung des ältesten Opferverbandes im dritten Wahlgang gewählt. Es habe keinen Gegenkandidaten gegeben.

Ilonka Stebritz aus Remscheid: Neue Chefin beim Bundesverband Contergangeschädigter
Foto: dpa, Frank Leonhardt

Die bisherige Vorsitzende Margit Hudelmaier aus Allmendingen bei Ulm hatte nach 22-jähriger Amtszeit nicht mehr kandidiert. Als Gründe nannte sie neben der Arbeitsbelastung auch Anfeindungen und "destruktive Kritik" aus den eigenen Reihen. Hudelmaier hatte sich als Ansprechpartnerin für Politik und Bundesregierung einen Namen gemacht. In Gesprächen über Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation Betroffener war sie für ihren harten Kurs bekannt. Sie hatte aber nie eine Millionenentschädigung für jedes deutsche Opfer gefordert, wie etwa die ICTA (Internationale Contergan Thalidomid Allianz).

Die Eltern Contergangeschädigter Kinder hatten den Bundesverband 1963 als Dachverband der regionalen Interessengruppen gegründet. Nach der Markteinführung 1957 waren durch das Schlafmittel Contergan weltweit 10.000 Kinder mit schweren Missbildungen auf die Welt gekommen. Von den 5000 in Deutschland leben noch rund 2400. Der Verband besteht aus 26 Orts- und zehn Landesverbänden. Aktuell sind die Hilfen für die Folgeschäden aufgrund der jahrzehntelangen Fehlbelastung von Wirbelsäule, Gelenken und Muskulatur ein zentrales Thema.

(lnw)
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