Remscheid Nacht-Geschichten von der Talsperre

Remscheid · Geschichte und Geschichten rund um Remscheid und die Natur versprechen die abendlichen Wanderungen, die Sascha Thamm unter dem Dach der Freizeitplattform 378Meter.de anbietet. Premiere ist am nächsten Samstag, Auf dem Wanderparkplatz an der Mebusmühle ist der Start zu einem knapp zweistündigen Rundweg.

 Die Eschbachtalsperre (hier ein Bild aus dem Herbst) ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Abendwanderung von Sascha Thamm will die Teilnehmer auf Besonderheiten der Umgebung hinweisen, die nicht so bekannt sind.

Die Eschbachtalsperre (hier ein Bild aus dem Herbst) ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Abendwanderung von Sascha Thamm will die Teilnehmer auf Besonderheiten der Umgebung hinweisen, die nicht so bekannt sind.

Foto: EWR

"Wir werden eine Acht laufen, aber nicht rund um die Talsperre gehen", verrät er. Vielmehr ist es das Gebiet unterhalb der Autobahn inklusive des Anstiegs über den Röntgenweg, den er historisch und mit dem Naturführer in der Hand erkundet hat. "Jeder denkt, er kennt das Gelände rund um die Eschbachtalsperre. Vieles von dem, was ich erzählen werde, ist aber sicher nicht so geläufig", sagt Thamm, der sich als talentierter Poetry-Slammer einen Namen gemacht hat.

Insofern sagt Christoph Imber als Betreiber von 378 Meter.de: "Seine besondere Art zu unterhalten ist Bestandteil der Führung." Weil die Tierwelt dort eher nachtaktiv ist, hoffen die Veranstalter auf manche tierische Begegnung. Signalkrebse, die in den 1960er Jahren ausgewildert wurden und nun das als "Schwanenteich" bekannte Gewässer unterhalb des Stausees bevölkern, hat Thamm bereits vielfach entdeckt. Wenn den Wanderern das Glück hold ist, wird vielleicht auch mal ein Feuersalamander den Weg kreuzen.

Überdies will Sascha Thamm viel zur Geschichte der ersten Trinkwassertalsperre Deutschlands und zu ihren Erbauern erzählen. Was Spaziergängern möglicherweise verborgen bleibt, will Sascha Thamm aufdecken. Etwa, dass vom Friedrich-Ebert-Platz über Struck bis ins Tal eine Straßenbahnlinie führte, deren Trasse heute moosbewachsen und dementsprechend auf den ersten Blick nicht mehr sichtbar ist. "Die Führung vereint ganz verschiedene Informationen — über Tiere, Pflanzenwelt und Historie", sagt Christoph Imber.

Bis Juli sind fünf Wanderungen unter dem Titel "Bergische Nachtgeschichten" geplant. Der Beginn verschiebt sich mit einsetzender Dunkelheit. Am 11. Juli soll es dann ab 23 Uhr ein "Sommernachtsspecial" geben. Teilnehmen kann jeder, der einigermaßen gut zu Fuß ist. Der Weg kann ohne große Anstrengungen zurückgelegt werden. Kinder können in Begleitung Erwachsener mitgehen. Auch auf festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung ist zu achten.

Gewandert wird bei jedem Wetter. "Gerade für Amphibienfreunde ist ein bisschen Feuchtigkeit besser. Da sieht man Kröten und Frösche besonders gut", sagt Poetry-Slammer Thamm, der am Ende noch eine Überraschung für die Mitwanderer bereithält.

(RP)
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