Remscheid Nachbarn polieren Spielplatz auf

Remscheid · Wenn die Spielgeräte vor Schmutz starren, macht das Rutschen und Toben keinen Spaß. Deswegen griffen Mitarbeiter des Schützenhauses und Nachbarn gestern zum Putzzeug und sorgten dafür, dass der Spielplatz am Stadtparkeingang wieder glänzt.

Mit Wurzelbürste, Scheuerschwamm und jeder Menge Seifenlauge rückten gestern Vormittag Auszubildende und Mitarbeitende des Remscheider Schützenhauses dem Dreck auf dem Spielplatz im Stadtpark zu Leibe. Schmierereien, Staub und vor allem der Moosbefall auf den Spielgeräten hatten angesichts des Eifers der Putzkolonne keine Chance. Da wurden die Rutschen auf Hochglanz poliert, und nach einer kleinen Weile zeigten sich die bunten Flächen am Spielturm wieder in ihren ursprünglichen Farben.

Service für die Gäste

Schützenhaus-Chef Paul Clemens überwachte die konzertierte Reinigungsaktion und fand für den Einsatz seines Teams großes Lob. "Alle fanden den Vorschlag, hier mal sauberzumachen, gut. Und dass wir heute eigentlich Ruhetag haben, war auch für niemanden ein Problem", freute sich der Gastronom, der seine Angestellten zwecks gemeinsamer Stärkung zuvor zu einem Frühstück eingeladen hatte. So legte auch Restaurantchefin Annette Schwarz gerne mit Hand an und schrubbte die Holzteile an der großen Spielinsel. "Wir verweisen ja bei unseren Gästen immer wieder auf den Spielplatz. Gerade bei großen Feierlichkeiten gehen die Kinder gerne mal zum Toben hier hin", sagt die Schützenhaus-Mitarbeiterin. Wenn dann die Geräte sich aber so schmutzig präsentierten, gebe das kein gutes Bild ab.

Den Anstoß fürs Großreinemachen gab Antje Böker, die in der Nähe wohnt und gerne mit ihren vier Enkeltöchtern das Gelände besucht. "Mich stört dieser Zustand schon seit zwei Jahren", sagte die Remscheiderin gegenüber der BM. Bei einem Besuch im Schützenhaus hatte sie den Grünspan auf den Geräten angesprochen und war damit bei Paul Clemens offene Türen eingerannt. Auch wenn ein Kinderspielplatz mit Sicherheit keine sterile Zone sei und auch nicht sein dürfe, sollte das Erscheinungsbild dennoch ordentlich sein, meinte Antje Böker, die sich selbst die Putzhandschuhe überstreifte.

Kritik an der Stadt, die für die Pflege der Anlage zuständig ist, gab es seitens der aktiven Bürger aber nicht. "Wir kümmern uns regelmäßig um den Platz, räumen Müll weg und schauen, ob nichts kaputt ist. Um die Spielgeräte sauberzumachen, reichen unsere Kapazitäten jedoch nicht", räumte Dirk Kürten vom Grünflächenamt ein. Der Zustand des Stadtpark-Spielplatzes unterscheide sich nicht von dem anderer Anlagen. "Mit Schmierereien haben wir überall zu kämpfen, Vandalismus ist hier aber nicht das Problem", sagte Kürten. Der Vorschlag, die Geräte mit dem Hochdruckreiniger zu säubern, stieß bei ihm auf Skepsis: "Damit muss man vorsichtig sein. Durch den Druck könnten Schäden entstehen."

(RP)
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