Remscheid Nach dem großen Regen wird weiter aufgeräumt

Remscheid · Vergangenen Donnerstag verwüsteten die starken Unwetter, die nach der tropischen Hitze über Deutschland hereinbrachen, auch das Freibad Eschbachtal. Die enormen Regenmengen ließen den angrenzenden Eschbach über die Ufer treten und in die Becken laufen. Zurück blieb vor allem Schlamm.

 Mit Schrubbern rückten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr dem Dreck im Freibad Eschbachtal auf den Leib.

Mit Schrubbern rückten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr dem Dreck im Freibad Eschbachtal auf den Leib.

Foto: Nico Hertgen

Bevor er nicht beseitigt ist, kann das Bad nicht wieder für die Schwimmer freigegeben werden. Seit Dienstag hat das Freibadteam bei den Aufräumarbeiten Unterstützung von der Jugendfeuerwehr Remscheid.

"Die Jugendlichen haben Spaß daran, zu helfen und können dabei etwas lernen", sagte Stadtjugendwart Sascha Ploch, der am Nachmittag die Arbeit der 25 Jugendlichen koordinierte, die sich dem spontanen Hilferuf anschlossen. "Es ist gar nicht so leicht, eine geeignete Einsatzmöglichkeit für die Jugendfeuerwehr zu finden", erklärte Ploch. So stehe die Sicherheit der Jugendlichen immer im Vordergrund, und die Aufgabe dürfe nicht zu kompliziert sein.

Da bei den Aufräumarbeiten keine Gefahr drohte, war die Gelegenheit gekommen. Außerdem besucht die Jugendfeuerwehr das Freibad einmal im Jahr. "Wir fühlen uns für dieses ehrwürdige Freibad verantwortlich", meinte Ploch mit Blick auf den beinahe historischen Wert der Anlage. Das Freibad Eschbachtal ist 1912 eröffnet worden und damit das älteste in Deutschland.

Übers Internet rief der Jugendwart deswegen die Aktion noch am gleichen Tag ins Leben. Viele der jungen Helfer kamen direkt nach der Schule oder den Hausaufgaben. "Es ist einfach schön, zu helfen und endlich das Geübte auch einsetzen zu können", sagte der elf Jahre alte Julius Berndl, der seit einem halben Jahr bei der Jugendfeuerwehr dabei ist. Er betreute einen der Schaltkästen der Löschfahrzeuge, über den Wasser in die Schläuche eingespeist wird.

An einem dieser Löschschläuche arbeiteten die beiden zwölfjährigen Patrick Kwiaton und Nick Hüttner. Ihre Aufgabe war es, die Schlammreste, die noch immer an den schon zum großen Teil leergepumpten Becken hingen, mit dem Schlauch wegzuspülen. Das anfallende Brackwasser pumpten dann wiederum andere Helfer der Jugendfeuerwehr ab. Insgesamt mussten etwa 800 Kubikmeter Wasser beseitigt werden. Mit den zwei Löschfahrzeugen brauchten die Jugendlichen dafür drei Stunden.

Gerne aufgeräumt hätten im Freibad auch die Pfadfinder und Abiturienten der EMA, berichtet Stefan Grote vom Förderverein. Das Sportamt, an die Grote die Anrufer verwies, musste diese Hilfsangebote aber leider ablehnen. Die jungen Helfer wären bei ihrem Einsatz nicht versichert gewesen.

(hathi)
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