Remscheid Musikschule richtet eine Förderklasse ein

Remscheid · 15 Minuten mehr Unterricht bekommen begabte Schüler. Sie müssen eine Aufnahmeprüfung bestehen.

Wer fördert, fordert. Das mussten die elf Teilnehmer der neu ins Leben gerufenen Förderklasse der Musik- und Kunstschule (MKS) erfahren: Sie hatten eine Prüfung auf ihrem Instrument abzulegen, um in die Förderklasse aufgenommen zu werden. Vierzehn Schüler hatten sich beworben, elf Musikschüler haben es geschafft.

Die Jüngste ist acht Jahre alt, der Älteste 16. Eines verbindet sie alle: die Passion für "ihre" Musik - von der Gesangsstimme über Cello und Geige bis zum Klavier und zur Blockflöte. Was haben die Schüler davon, in der Förderklasse zu sein? "15 Minuten mehr Einzelunterricht in der Woche", sagt die betreuende Lehrerin Astrid Ruckebier (Chor, Gesang, Blockflöte). Das mag einem Laien wenig erscheinen, aber die Kinder sind begeistert. "15 Minuten machen extrem viel aus", sprudelt Josephine (13) hervor. Auch das Auspacken ihres Cellos und übrige Vorbereitungen kosten ja Zeit, da sei jede Minute kostbar.

Johannes (15) spielt Geige. Auch er strahlt: "Ich habe so viel mehr Freude mit dem Lehrer, ich kann viel mehr lernen." Sängerin Lorena (12) sagt, dass das Einsingen in größerer Ruhe erfolgen könne, es gehe weniger hektisch zu. Ganz klar: Die Schüler freuen sich. Aus ihren Kommentaren ist durchweg zu entnehmen, dass sie bereits früh von Eltern und Großeltern locker animiert wurden, sich für das Musizieren zu begeistern. Maximilian (10) etwa interessiert sich wie seine Eltern für Jazz. Er begann mit Blockflöte, probierte später Saxofon aus und landete bei der Trompete. Sein Ziel: So zu spielen wie Miles Davis.

Die Förder-Viertelstunde muss nicht bezahlt werden. Zum Angebot für die Förderklasse gehören auch drei gemeinsame Konzertbesuche im Teo Otto Theater. Ein Highlight dabei ist eine Backstage-Führung mit der Möglichkeit, die Musiker persönlich kennenzulernen. "Vielleicht ist auch der eine oder andere berühmte Gastmusiker bereit, sich mit euch zu unterhalten", sagt Ruckebier.

Auch ein Auftrittscoaching für die Förderfrischlinge findet statt: "Was tun gegen Lampenfieber?" Geplant sind ferner der gemeinsame Ausflug zu einer Musikhochschule in NRW und ein spezielles Konzert der gesamten Förderklasse zum Abschluss des Förderjahres im Juni 2016. Das kann gleichzeitig schon gelten als Vorspiel für die Teilnahme an der nächsten Förderklasse 2016/2017. Zusätzlich wünschen sich Astrid Ruckebier und MKS-Leiter Stefan Steinröhder, dass die Förderschüler ein Zusatzfach belegen, wie etwa ein zweites Instrument oder Musiktheorie. Das ist bei einigen bereis der Fall.

(begei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort